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Keine Jobs, keine Kneipe, kein Supermarkt: „37°“ über Dorfleben heute

Wie bleiben Dörfer lebenswert und zukunftsfähig, wenn Kneipen und Supermärkte schließen müssen, Jobs rar sind und der nächste Arzt kilometerweit entfernt ist? Die „37°“-Reportage Wir retten unser Dorf – Zusammenleben auf dem Land am Dienstag, 22. August 2023, 22.15 Uhr, im ZDF und am Ausstrahlungstag ab 8.00 Uhr fünf Jahre lang in der ZDFmediathek, erzählt von Menschen, die selbst mit anpacken, um ihrer Heimat neues Leben einzuhauchen.

Vielerorts geht das, was das Dorfleben einst prägte, das soziale Miteinander und die lebendige Gemeinschaft, verloren. Kirsten aus Rendswühren und Andreas aus Darup wollen das verhindern und kämpfen für ihre Dörfer. „37°“ hat die beiden fast zwei Jahre lang begleitet.

Als in Darup im Münsterland der Dorfgasthof schließen muss, weil die Besitzer in Rente gehen, bildet sich tatkräftiger Widerstand. Andreas Determann (58) und seine Mitstreiter starten die Aktion „Komm, wir kaufen unsere Dorfkneipe. Mach mit!“. Mithilfe einer Bürgergenossenschaft verkaufen sie Anteile. Jedes Mitglied muss mindestens 250 Euro aufbringen. So wollen sie genügend Geld zusammenbekommen, um den Gasthof als Dorfgemeinschaft zu erwerben. Schaffen es die Daruper mit vereinten Kräften, ihren Gasthof zu retten und einen neuen Pächter zu finden? „Es braucht Leute, die den Mumm haben und in die Hände spucken, die die Zuversicht haben“, so Andreas Determann.

Rendswühren ist ein 800-Einwohner-Dorf am Rande der schleswig-holsteinischen Schweiz. Es gibt kaum Infrastruktur, der nächste Supermarkt liegt sieben Kilometer entfernt. Die Wolfsburgerin Kirsten Voß-Rahe (42) übernahm vor einigen Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian (38) den Resthof aus Familienhand. Mit ihren inzwischen 16 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen richten sie Veranstaltungen aus, betreiben eine Campingwiese und einen Co-Working-Space. Kirsten und Christian haben auf dem Hof außerdem einen Kindergarten gegründet, den 16 Kinder besuchen. Wegen der Nachfrage wollen sie bald vergrößern. Jetzt kämpft Kirsten für den Erhalt und Ausbau der kleinen Dorfschule: „Dass man hier nicht nur leben, sondern auch artgerecht leben kann“, so Kirsten Voss-Rahe. Wird es ihr gelingen, den Schulausbau durchzusetzen und so Rendswühren fit für die Zukunft zu machen?

Diese Sendung wird mit Untertitel und Audiodeskription angeboten.

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