Potsdam

Kulturhaus Babelsberg ist Denkmal des Monats

Kulturhaus Babelsberg als Denkmal des Monats Januar 2023 ausgezeichnet
AG Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg prämiert
Babelsberger Bau
Am 6. Januar 2023 wurde das Kulturhaus Babelsberg AG durch die AG
Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg als Denkmal
des Monats Januar ausgezeichnet. Das Kulturhaus Babelsberg befindet
sich im Gebäude des ehemaligen Rathaus Babelsberg.
Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft
und Umwelt über die Ehrung: „Ich freue mich, dass wir das Jahr 2023
mit einer Auszeichnungsveranstaltung der AG Historische Stadtkerne
beginnen und ein Denkmal abseits der oft im Rampenlicht stehenden
Denkmale im Stadtzentrum von Potsdam würdigen. Erbaut in der Zeit des
wirtschaftlichen Aufschwungs am Ende des 19. Jahrhunderts für eine
stolze Bürgerschaft von Nowawes, verlor das Haus nach der
Eingemeindung zum Stadtgebiet 1938 seine Funktion als örtliches
Verwaltungsgebäude. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus bis
heute immer wieder ein Ort der Begegnung für die Einwohner von
Babelsberg. In dieser Tradition wurde im Jahr 2005 das heutige
Kulturhaus Babelsberg durch die Landeshauptstadt Potsdam in die
Trägerschaft des AWO Bezirksverband Potsdam e.V. übergeben. Seither
dient es als Kultur- und Begegnungszentrum für alle Generationen, wie
auch als Heimstätte für weitere Vereine. Mein Dank gilt heute
besonders auch den Mitarbeitenden der AWO hier im Kulturhaus für das
spannende Programm mit Film, Führung und Ausstellung!“
Die Landeshauptstadt Potsdam ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft
„Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg“. Ein Ziel
der Arbeitsgemeinschaft ist die Beschäftigung mit den Denkmalen,
welche die kulturelle und geschichtliche Identifikation der Menschen
mit ihrer Heimat prägen. Die jeweilige Unverwechselbarkeit der
baukulturellen Werte der Stadtkerne soll der Öffentlichkeit
bewusstgemacht und gleichzeitig die Identität der Bewohner und
Bewohnerinnen gestärkt werden. Die AG zeichnet jeden Monat ein Denkmal
aus, um auf den besonderen Wert des Objektes hinzuweisen und die
Reparatur- und Erhaltungsarbeiten am Denkmal zu würdigen.
Das ausgezeichnete Gebäude des Kulturhaus Babelsberg ist heute ein
saniertes Einzeldenkmal im Stadtkern des Ortsteils, welches die
Baukultur des Ortes widerspiegelt und heute durch das kulturelle
Angebot der AWO Gestaltungsräume für die Babelsberger und ihre Gäste
bietet.
1898 beauftragte die Gemeindevertretung von Nowawes bei Potsdam den
ortsansässigen Architekten Julius Otto Kerwien mit dem Entwurf und der
Ausführung eines neuen Rathauses.
Das Haus fällt mit seinen Ziergiebeln, Balkonen und Loggien sowie dem
an der Straßenkreuzung zweier Hauptstraßen wirkungsvoll inszenierten
Rathausturm auf. Das Haus zitiert die gotische Backsteinarchitektur
der mittelalterlichen Rathausbauten im norddeutschen Raum. Auch die
repräsentativen Innenräume und der Ratskeller sind Referenzen an die
Blütezeit märkischer Städte im 15. Jahrhundert und entsprachen somit
dem neuen Selbstverständnis der durch die Industrialisierung
florierenden Gemeinde Nowawes.
Nach kurzer Bauzeit wurde das Rathaus bereits im Januar 1900
eingeweiht und bezogen. Die Stadt Babelsberg, worin die Gemeinden
Nowawes, Neu-Babelsberg und Neuendorf aufgegangen waren, wurde 1938 in
das Stadtgebiet von Potsdam eingemeindet. Danach verlor das Rathaus
Nowawes seine Funktion als Verwaltungssitz.
Heute wird das repräsentative Gebäude hauptsächlich für kulturelle
Zwecke genutzt. Hier werden verschiedene Veranstaltungen, Kurse,
Projekte, Konzerte und Ausstellungen angeboten.
111 Jahre nach der Einweihung des neuen Rathauses Nowawes wurde die
Sanierung des heutigen Kulturhaus Babelsberg im Jahr 2001
abgeschlossen. Mit Mitteln aus dem „Konjunkturpaket II“ der
Bundesregierung wurden durch den Kommunalen Immobilien Service (KIS)
der Stadt Potsdam unter anderem zahlreiche Maßnahmen zur
barrierefreien Erschließung, wie ein Aufzug auf der Hofseite,
finanziert.
Der Hof wurde neugestaltet und mit Natursteinpflaster gestaltet, so
dass er nun einen attraktiven Rahmen für künftige Feste bietet. Ein
großer Teil der Finanzmittel wurde in die Brandschutzertüchtigung
investiert, so dass das Gebäude nun die aktuellen Anforderungen des
Brandschutzes erfüllt.
Die Reparatur der Fenster und Maßnahmen zur energetischen Verbesserung
des Gebäudes wie der Einbau von Wärmeschutzgläsern und weitere
Dämmmaßnahmen reduzieren den Energiebedarf des Hauses. Insgesamt
standen für die Sanierungsarbeiten 1.200.000 EUR zur Verfügung.
Die Renovierung der Treppenhäuser und der Flure, die Wiederherstellung
der bauzeitlichen Farbfassungen dieser Bereiche machen den Besuch des
Hauses zu einem besonderen Erlebnis.

Kommentar verfassen