Brandenburg

Ministerin Nonnemacher auf 10. Behindertenpolitischer Konferenz: „Wir haben im medizinischen Bereich bereits viel erreicht“

Die Entwicklung der gesundheitlichen Versorgung für Menschen mit Behinderungen in den vergangenen zehn Jahren, erreichte Ziele, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven stehen auf der Agenda der 10. Behindertenpolitischen Konferenz des Landesbehindertenbeirats (LBB), die am heutigen Dienstag in Potsdam stattfindet. An der Veranstaltung mit dem Titel „Gesundheitliche Versorgung für Menschen mit Behinderungen in Brandenburg: Gestern, heute und morgen“ nimmt auch Brandenburgs Landesbehindertenbeauftragte Janny Armbruster teil. Sozialministerin Ursula Nonnemacher eröffnet die Konferenz, zu der rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden, mit einem Grußwort.

Sozialministerin Ursula Nonnemacher: „Echte gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit und ohne Behinderung ist nur dann möglich, wenn sie medizinisch ausreichend versorgt sind. Für Menschen mit Behinderung ist ein leichter Zugang zu medizinischen Angeboten besonders wichtig. In den vergangenen Jahren haben wir in dieser Hinsicht bereits viel erreicht. Als konkretes Beispiel möchte ich hier die Medizinischen Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung (MZEB) nennen, in denen individuelle Beratung und Behandlung stattfindet, sodass noch immer bestehende Versorgungslücken für erwachsene Patientinnen und Patienten, die geistig oder mehrfach körperlich behindert sind, geschlossen werden können. Ich freue mich sehr, hier ganz aktuell verkünden zu können, dass nach den bestehenden Einrichtungen in Beelitz-Heilstätten und Luckau Anfang 2024 ein weiteres MZEB in Bernau eröffnen wird. Ausdrücklich erwähnen möchte ich auch das jüngst beschlossene Behindertenpolitische Maßnahmenpaket 3.0, das auch konkrete Maßnahmen für den Bereich Gesundheit und Pflege enthält.“

Monika Paulat, Vorsitzende des Landesbehindertenbeirats: „Das Thema der diesjährigen Konferenz hat große Resonanz gefunden. Offenbar trifft es mit der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit Behinderungen im Flächenland Brandenburg einen Nerv. Es ist uns gelungen, Politik, Medizin und Selbsthilfe in die Konferenz zu holen und damit unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema. Mit besonderer Spannung erwarten wir die Arbeit an den Thementischen im zweiten Teil der Veranstaltung. Zum ersten Mal lädt der LBB im Rahmen seiner Behindertenpolitischen Konferenz zu diesem Veranstaltungsformat ein und erhofft sich davon zielführende Impulse für seine zukünftige Arbeit.“

Auf dem Programm der Konferenz stehen unter anderem Vorträge zum Stand des Brandenburger Gesundheitssystems aus der Perspektive der Selbsthilfe sowie aus ärztlicher Sicht. Der Nachmittag ist der interaktiven Arbeit an Thementischen gewidmet. Unter anderem soll es dabei um die Digitalisierung des Gesundheitssystems, des Zugangs, der Ausbildung und Schulung und der gesundheitlichen Selbsthilfe gehen.

Seit Inkrafttreten des Brandenburgischen Behindertengleichstellungsgesetzes im Jahr 2003 führt der LBB alle zwei Jahre eine Behindertenpolitische Konferenz durch. Sie soll dem Austausch zwischen Politik und kommunalen Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen dienen sowie Erfolge und Zukunftsperspektiven bei der Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen beleuchten. Die Konferenz wird vom Sozialministerium aus Haushaltsmitteln gefördert. Das Thema gesundheitliche Versorgung war bereits Thema auf der 5. Konferenz des LBB im Jahr 2013

In Brandenburg leben rund 500.000 Menschen mit festgestellten Behinderungen, darunter rund 268.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung. Nur vier Prozent aller Behinderungen sind angeboren, die meisten treten infolge einer Krankheit oder eines Unfalls auf. Das Risiko einer Behinderung erhöht sich mit dem Alter. So ist mehr als die Hälfte der Menschen mit schwerer Behinderung 65 Jahre oder älter.

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