BlaulichtLandkreis OberhavelPolizei

Mit angeblich wertvollen Büchern betrogen

#Oranienburg – Nachdem sie um die 2000er-Jahre eine angeblich wertvolle Büchersammlung erworben hatte, ist eine heute 80-Jährige in den vergangenen Jahren um mehrere Tausend Euro gebracht worden. Vor drei Jahren nahm erstmals ein Vertreter einer angeblichen Buchhandelsfirma mit ihr Kontakt auf und bot an, die Sammlung für sie zu verkaufen. Hierzu sollte sie zunächst einen Kredit in Höhe eines fünfstelligen Eurobetrags aufnehmen und dem Unternehmen überweisen. Dies tat die Seniorin insgesamt zweimal. 2022 meldete sich eine weitere angebliche Vermittlerfirma, an welche die Frau letztlich Werbekosten in vierstelliger Höhe überwies. Im vergangenen Jahr erschien wieder ein Vermittler an der Wohnanschrift der Dame und versuchte, dieser eine notarielle Beglaubigung für die Büchersammlung zu vermitteln. Dafür veranschlagte er ebenfalls einen vierstelligen Betrag. Da die Beglaubigung jedoch auf Spanisch verfasst war, wurde die Frau stutzig und bat den Vertreter, den Ort zu verlassen. Am vergangenen Montag erhielt die Oranienburgerin nun einen erneuten Anruf eines Vermittlers, welcher ihr zum wiederholten Male eine notarielle Beglaubigung verkaufen wollte. Diesmal erbat sich Seniorin eine Bedenkzeit und vereinbarte ein Treffen am Folgetag. Hierüber informierte sich auch die Polizei, welche zwei Männer festnehmen konnte. In deren Fahrzeug fanden die Beamten verschiedene Unterlagen, welche auf einen weiteren Vermittlungsvertrag mit einer Frau aus Berlin hindeuteten. Gegen sie wurden Anzeigen wegen Betruges aufgenommen.

Der Betrug mit Büchersammlungen ist ein bundesweites Phänomen, das gerade in den letzten Jahren vermehrt um sich greift. Die Vorgehensweisen sind hierbei unterschiedlich. Oft versuchen die Täter, ihren Opfern Sammlungen von Lexika zu einem enorm überhöhten Preis zu verkaufen und bewerben diese als sichere Geldanlage. Später bieten die Betrüger scheinbar gewinnträchtige Weiterverkaufsmöglichkeiten an. Dreh- und Angelpunkt sind hierbei angeblich erforderliche Gutachten, für die im Voraus gezahlt werden soll. Nach der Zahlung stellen die Betrüger den Kontakt oft ein.

Kommentar verfassen