Brandenburg

„Offen, ehrlich und respektvoll mit früheren Wunden umgehen“ – Woidke trifft SED-Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen

Sie leisten einen wesentlichen Anteil zur Aufarbeitung von Unrecht durch die sowjetischen Besatzungstruppen und den DDR-Staat: die Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen im Land Brandenburg. Ministerpräsident Dietmar Woidke betonte heute bei einem Treffen mit den Verbändevertreterinnen und -vertretern in Potsdam: „Der regelmäßige Austausch mit den Verbänden und Initiativen ist für die Landesregierung sehr wichtig. Aufarbeitung braucht Nähe zu denen, die damals aus der Gesellschaft gedrängt wurden.  Wir müssen offen, ehrlich und respektvoll mit den früheren Wunden umgehen und dürfen diesen Teil der deutschen Geschichte nicht ruhen lassen.“

 

Es ist das achte Treffen dieser Art, an dem auch die Beauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Maria Nooke, teilnahm. Woidke lobte die „vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit“ und gratulierte Nooke, die Mitte Mai vom Landtag für sechs weitere Jahre im Amt bestätigt wurde. Woidke: „Mit dem Amt der Landesbeauftragten hat Brandenburg das notwendige Herzstück, um SED-Unrecht aufzuarbeiten. Sie haben die Zusammenarbeit mit den Opferverbänden, Initiativen, Bildungs- und Gedenkstätten belebt und die gesellschaftliche Debatte vorangebracht. Mein Dank gilt auch allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesbeauftragten für ihr Engagement.“

Woidke verwies auf weitere Fortschritte, die seit dem letzten Treffen im Mai 2022 erzielt werden konnten. So wurde die Trauma-Beratung für politisch Verfolgte in der DDR ausgeweitet. Nach Senftenberg, Neuruppin und Potsdam ist nun auch Frankfurt (Oder) als Standort hinzugekommen. Woidke: „Hier werden Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützt. Das erfordert Nähe und viel Zeit. Denn den Betroffenen fällt es oft schwer, Vertrauen aufzubauen. Diese Arbeit ist von unschätzbarem Wert.“ Die Trauma-Beratung findet monatlich an jedem dieser Orte statt.

Zudem erhält das Menschenrechtszentrum in Cottbus mehr Geld vom Land. Der jährliche Zuschuss erhört sich von 160.900 Euro auf 200.900 Euro. Der Gedenkort Jamlitz sowie die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße in Potsdam sollen in die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten integriert werden. Woidke: „Damit wird die herausgehobene Bedeutung, die beide authentischen Orte in der Erinnerungskultur des Landes haben, unterstrichen und deren überregionale Wahrnehmung erhöht.“

Kommentar verfassen