Potsdam

Queeres Leben in Potsdam zwischen 1949 und 1989 – Zeit-Zeug*innen gesucht

Potsdam Museum will Lebensgeschichten queerer Menschen aus Potsdam bewahren

Auch in der DDR gab es natürlich Lesben, Schwule sowie weitere Potsdamer*innen, deren Leben nicht in die Heteronormativität jener Zeit passt. Doch nur wenig ist über das alltägliche Leben queerer Menschen in Potsdam zwischen 1949 und 1989 bekannt. Die DDR entschärfte den sogenannten „Schwulenparagraphen“ §175 bereits 1950 und schaffte ihn 1968 gänzlich ab. Die Nationalsozialist*innen hatten zuvor auf seiner Grundlage tausende schwuler Männer in KZs eingesperrt und ermordet. Ebenso wurden Frauen die durch nonkonformes Verhalten bezüglich Ihrer sexuellen Identität oder Begehren auffielen, während der NS-Zeit verfolgt und getötet.

Doch auch die „neue sozialistische Gesellschaftsordnung“ hatte nicht wirklich Platz für queere Lebensentwürfe und das Ausleben selbstbestimmter Geschlechtsidentitäten. Die sozialistische Familie bestand wie selbstverständlich aus Mutter, Vater, Kind. Dieses gesellschaftliche Umfeld sorgte dafür, dass Lesben, Schwule und trans* Personen meist ein Leben im Verborgenen führten.

Die Lebensgeschichten dieser Menschen dürfen nicht verloren gehen und es sind eben auch diese Geschichten, die das Potsdam Museum für zukünftige Generationen bewahren will. Im Rahmen des Projektes „Stadt-Zeug*innen“ wollen Ute Meesmann und Robert Leichsenring diese Geschichten hören oder lesen. Wenn Sie sich beteiligen wollen, freuen sich die beiden auf Ihre ganz persönliche Geschichte, Ihre Bilder oder andere Artefakte queeren Lebens in Potsdam. Anonymität wird garantiert. Schreiben Sie an ute.meesmann@rathaus.potsdam.de oder rufen Sie an unter Tel.: (0331) 9791439.

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