Brandenburg

„Ravensbrücker Botschafterin“: Woidke gratuliert Historikerin Dr. Bärbel Schindler-Saefkow zum 80. Geburtstag

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke gratuliert der Historikerin und Brandenburger Landesordensträgerin, Dr. Bärbel Schindler-Saefkow, herzlich zum 80. Geburtstag am kommenden Freitag (3. März). In einem Brief an die Jubilarin betont er: „Mit Ihnen wurde 2002 erstmalig eine Vertreterin der zweiten Generation Generalsekretärin des Internationalen Ravensbrück-Komitees. Dies setzte Maßstäbe und wies in die Zukunft.“

 

Woidke weiter: „In Anerkennung Ihres großen beruflichen und ehrenamtlichen Engagements werden Sie auch `Ravensbrücker Botschafterin` genannt. Ich bedanke mich sehr für Ihren unermüdlichen Einsatz für die Aufarbeitung der Nazi-Gräueltaten und für Menschlichkeit. Sie wuchsen mit dem Vermächtnis auf: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Denn Ihre Mutter wurde im Konzentrationslager Ravensbrück interniert und zum Kriegsende von der Roten Armee befreit. Ihr beruflicher Werdegang war damit quasi vorgezeichnet.“

Als Historikerin verschrieb sich Bärbel Schindler-Saefkow der wissenschaftlichen Annäherung an die Lagergeschichte von Ravensbrück. In akribischer Forschung erstellte sie das Ravensbrücker Gedenkbuch mit 13.161 namentlichen Nachweisen getöteter Frauen, Kinder und Männer.

Woidke: „Das ist ein für die Nachwelt ungemein wichtiges Werk über den menschenverachtenden unmoralischen Nationalsozialismus. Viele der menschlichen Schicksale, die nach der Befreiung unbekannt geblieben waren, wurden aufgeklärt. Als langjährige Generalsekretärin des Internationalen Ravensbrück-Komitees und als Mitglied der Lagergemeinschaft und des Freundeskreises Ravensbrück schlugen Sie Brücken von der Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft. Unermüdlich gaben Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen an die junge Generation weiter.“

Woidke wünscht der Jubilarin im neuen Lebensjahr Kraft, Zuversicht und Freude sowie einen schönen Geburtstag im Kreise von Familie und Freunden.

Bärbel Schindler-Saefkow ist die Tochter der beiden kommunistischen Widerstandskämpfer Änne und Anton Saefkow. Änne Saefkow war in Ravensbrück inhaftiert und wurde 1945 von der Roten Armee befreit. Anton Saefkow, dessen Widerstandsgruppe auch Kontakte zu den Kreisen des 20. Juli unterhielt, wurde am 18. September 1944 in Brandenburg an der Havel von den Nazis hingerichtet.

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