Brandenburg

Rund um die Uhr – Winterdienst der Autobahn findet Anerkennung

Trotz anhaltenden Schneefällen und strengem Frost bleiben die Autobahnen frei

Unsere Kolleginnen und Kollegen sind dafür rund um die Uhr im Einsatz. Die allermeisten Autofahrerinnen und Autofahrer, gefühlt weit über 90%, respektieren nicht nur die schwere Arbeit, sondern sehen auch die Leistungen, die unsere Kolleginnen und Kollegen zu jeder Stunde am Tag, in der Nacht und an den Wochenenden erbringen.

Dies gelingt teilweise nur mit vielen Überstunden.

Mehrarbeit die aber alle Autobahnerinnen und Autobahner gerne erbringen, weil wir alle wissen, wofür wir dies machen. Für die Sicherheit auf unseren Straßen, die die wichtigste Verkehrsinfrastruktur in Deutschland darstellt. Rund 80% des gesamten Güterverkehrs laufen über die deutschen Autobahnen. Als Mitarbeiterin und als Mitarbeiter ist sich damit jeder der großen Verantwortung bewusst, was freie Autobahnen bedeuten. Mit unserer Arbeit ist gewährleistet, dass der Supermarkt um die Ecke gefüllt ist, dass die Lieferketten in Industrie und Gewerbe nicht abreißen, dass medizinische Produkte zu den Kliniken kommen und dass wir unsere Familien zu den Feiertagen besuchen können.

Selbstverständlich wird es immer Wetterereignisse geben, die nicht nur jeden persönlich äußerst fordern, sondern auch unseren Winterdienst. In der Niederlassung Nordost, verantwortlich für die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg, werden jeden Tag und jede Nacht 1.435 Kilometer Strecke von uns betreut. Daneben sind wir für 2.342 Brücken verantwortlich, die gerade im Winter besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Für dieses sehr große Streckennetz haben wir 21 Autobahnmeistereien strategisch über die gesamten Bundesländer verteilt, in denen rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind.

Die Vorbereitungen für den Winterdienst starten regelmäßig im April. Hierzu gehören insbesondere die Aufstockung in allen Autobahnmeistereien mit saisonalen Winterdienstkräften, die ausreichende Einlagerung von Salz, sowie die Überprüfung der notwendigen Technik, vor allem der Fahrzeuge und der spezifischen Anbauteile.

Der Winterdiensteinsatz selbst wird von den einzelnen Autobahnmeistereien für ihren jeweiligen Streckenabschnitt geplant. Hierfür beobachten die Meistereien alle wesentlichen Daten des Deutschen Wetterdienstes und die Daten der über die Streckenabschnitte verteilten Messegräte. Alle 30-40 Kilometer befinden sich fest eingebaute Glättevorwarner. Diese messen die Temperaturen ober- und unterhalb der Fahrbahn. Die Daten laufen zu einem eigenständigen Rechner in jeder Autobahnmeisterei auf und werden hier entsprechend ausgewertet. Damit ist gewährleistet, dass immer nur dann ein intensiver Einsatz von entsprechenden Taumitteln gefahren wird, wenn dies auch tatsächlich notwendig ist. Damit wird die Umwelt auch immer nur dann belastet, wenn der Einsatz für die Verkehrssicherheit tatsächlich notwendig ist.

Beim Winterdienst im Niederlassungsgebiet der Autobahn Nordost (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg) werden zwei Streuverfahren angewendet. Am häufigsten wird ein Salz-Sole-Gemisch – das so genannte Feuchtsalz – genutzt. Dabei wird Salz ausgestreut und mit 30 Prozent Salzsole angefeuchtet. Dadurch haftet das Salz besser auf der Straße und wird nicht so leicht weggeweht. Außerdem löst sich das angefeuchtete Salz schneller auf und kann so seine Wirkung schneller entfalten. Die zweite Möglichkeit ist die so genannte „Full-Wet-Streuung“: Hierbei wird präventiv ausschließlich Sole (wässrige Lösung von Salzen) auf die Fahrbahn gebracht, um überfrierender Nässe oder Glätte vorzubeugen. Auf den 21 Autobahnmeistereien stehen kombinierte Streufahrzeuge zur Verfügung, die beide Streuverfahren möglich machen.

Damit das Zusammenspiel von Mensch und Maschine bei winterlichen Straßenverhältnissen optimal funktioniert, üben die Straßenwärterinnen und Straßenwärter den Einsatz bei Fahrsicherheitstrainings mit den Winterdienstfahrzeugen. Damit die Bedingungen möglichst real sind, haben die Lkw auch entsprechend Salz- und Soletanks geladen. Damit bringen die Kolosse mehr als 20 Tonnen auf die Straße. Bei den Trainings lernen die Mitarbeitenden, wie sie mit ihren Fahrzeugen in brenzligen Situationen angemessen reagieren.

Die Straßenwärterinnen und Straßenwärter sorgen mit großem Engagement und persönlichem Einsatz für freie Fahrt auf unseren Autobahnen und damit für 1.435 Kilometer Sicherheit.

Egal ob Weihnachten, Silvester oder Neujahr: Die Mitarbeitenden der Autobahnmeistereien stehen rund um die Uhr in drei Bereitschaftsschichten mit sechs bis zehn Fahrzeugen parat, um den Winterdienst auf unseren Autobahnen sicherzustellen. Jeder unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, dass der Winterdienst die Disziplin ist, an der wir gemessen werden.

Für jede mögliche Glätteart stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung, deren Anwendung zum Wissensstand eines jeden Winterdienstverantwortlichen gehört. Vom Fahrer bis hin zum Einsatzleiter werden umfassende theoretische und praktische Kenntnisse in den Gebieten der Wetterentstehung und -entwicklung gefordert, sowie umfangreiches Wissen hinsichtlich der Funktions- und Anwendungsweise der entsprechenden Räum- und Streumaschinentechnik.

Am Ende kommt es aber auf uns alle an, dass die Autobahnen frei bleiben. Hierzu gehört vor allem eine angepasste Fahrweise.

 Geschwindigkeit anpassen und genügend Abstand zum Vordermann halten.
 Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert das Weiterkommen auf
glatten Straßen – die Reifen bauen besseren Grip auf. Deshalb bei Glätte z.B. im
zweiten Gang anfahren.
 Keine ruckartige Lenkbewegungen. Kommt das Fahrzeug auf gerader Strecke
trotzdem ins Schleudern, auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll
gegenlenken. ESP hilft beim Stabilisieren des Autos. Reagiert das Fahrzeug nicht
mehr, hilft nur eine Vollbremsung.
 Bei modernen Autos, egal ob Automatik oder Schaltgetriebe, sorgt in der Regel
die Elektronik für eine gewisse Traktionskontrolle. Beim Anfahren auf
Glätte sollte dennoch besonders behutsam Gas gegeben werden.
 Automatikautos sollten bei winterlichen Bedingungen nicht mit Sporteinstellung
gefahren werden. Sie führt z.B. zu einem höheren Ausfahren der Gänge und das
ist auf Glätte nicht hilfreich.
 Gerät das Auto in der Kurve aus der Bahn, keine hektischen Manöver
versuchen, sondern fest und nachhaltig aufs Bremspedal treten („Bremsschlag“).

Dabei am Steuer locker bleiben und nur sanft korrigieren. Meist reichen
wenige km/h Tempoabbau, und das Auto ist wieder kontrollierbar.
 Vorsicht bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Jetzt kann sich
die Fahrbahnoberfläche ständig verändern.
 Ist die Fahrbahn mit Eis überzogen, etwa nach Eisregen, hilft nur eins: Auto
stehen lassen, Straßendienst abwarten. Die Haftung zwischen Reifen und Straße
ist gleich null.
(Quelle: Autofahren bei Schnee und Eis (adac.de)

Rahmendaten:
– Geplante Investitionen in Fuhrpark, Maschinen und Geräte: rund 41 Mio. €
– Schaffung von 90 zusätzlichen saisonalen Stellen für Winterdienstkräfte, von
denen bis Ende Oktober 54 besetzt werden konnten.
– In jeder Meisterei liegen im Schnitt rund 1.000 Tonnen Salz, die in speziellen
Anlagen zu einem Laugegemisch verarbeitet werden. Die 1.000 Tonnen Salz
reichen für ca. 3 Wochen eines heftigen und andauernden Wintereinbruchs.
Zusätzlich hat die Niederlassung Nordost noch ein Vorratslager, mit dem im
Notfall die Meistereien weiter beliefert werden können, auch bei einem
Lieferengpass durch die Salzanbieter, mit denen aber langfristige Lieferverträge
bestehen. Dieser Puffer würde, bei einem heftigen und anhaltenden
Wintereinbruch für gut zwei Wochen ausreichen. Die Streumittelvorräte für die
Niederlassung Nordost reichen damit für 5 anhaltende heftige Winterwochen
aus.
– Die Autobahnmeistereien erfüllen die Aufgabe, im jeweiligen
Zuständigkeitsbereich, die Bundesfernstraßen (§ S ans. 3
Bundesfernstraßengesetz) bei Eis- und Schneeglätte zu räumen und zu streuen.
Der zeitliche Umfang und die Intensität des Winterdienstes richten sich nach
den tatsächlichen Verkehrsbedürfnissen und der vorherrschenden Witterung.
Auf Bundesautobahnen (BAB) ist der Winterdienst täglich über 24 Stunden zu
gewährleisten.

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