BrandenburgLandkreis Potsdam-Mittelmark

#Stahnsdorf: Begrünung der Ortsdurchfahrt im ersten Abschnitt abgeschlossen

Pflanzungen an der Potsdamer Allee zwischen Wilhelm-Külz-Straße und
Schleusenweg nach zweieinhalb Monaten fertiggestellt / 220.000 Euro investiert
Die Arbeiten zur Bepflanzung der Potsdamer Allee zwischen Wilhelm-Külz-Straße und
Schleusenweg sind nach zweieinhalb Monaten abgeschlossen. Mitte Februar 2023 startete die
Maßnahme mit Rodungsarbeiten an der Ecke Wilhelm-Külz-Straße. Dort wurden mehrere Fichten
und Wildwuchs beseitigt. Ende Mai wurden letzten Gehölze gepflanzt. Alle Pflanzungen werden
jedoch erst in den folgenden Jahren vollends zur Entfaltung und Geltung kommen.
Die Arbeiten sind gemäß der abgestimmten Planung in drei Bauabschnitte eingeteilt. Während
hinter den ersten Abschnitt ein Haken gesetzt werden kann, sind die zwei weiteren Bauabschnitte
derzeit noch nicht terminiert.
„Für die Potsdamer Allee als Ortsdurchfahrt bedeuten diese Pflanzungen ein Mehr an
Aufenthaltsqualität. Wir möchten dies Schritt für Schritt auf weitere Abschnitte westwärts
ausdehnen“, sagte Bürgermeister Bernd Albers bei der offiziellen „Freigabe“ der Maßnahme am 5.
Juni 2023, zu der auf Einladung der Verwaltung auch Mitglieder der Gemeindevertretung und
Vertreter der BUND-Ortsgruppe erschienen.
Im ersten Abschnitt wurden 21 Bäume gepflanzt, darunter Feldahorne, Kornelkirschen und
Silberlinden. Zu finden sind dort nun auch 23 Solitärsträucher sowie Gehölze und Stauden auf
insgesamt mehreren hundert Quadratmetern.
Büroleiterin Britta Bauer (Planungsbüro Stadt-Land-Brehm) und Geschäftsführer Frank Blaschzik
(Baum & Park GmbH) erläuterten den Anwesenden die Unterschiede zwischen herkömmlichen
Schottergärten und dem in diesem Abschnitt umgesetzten mineralischen Mulch.

Ausführende Firma war die Baum & Park Landschaftsbau GmbH. Die Kosten belaufen sich auf rund
220.000 Euro und erstrecken sich über mehrere Jahre. Sie beinhalten eine mehrjährige
Fertigstellungs- bzw. Entwicklungspflege für das Grün. Die anschließende dauerhafte Unterhaltung
übernimmt der Zweckverband Bauhof TKS.

Hintergrund: Mineralischer Mulch versus Schottergarten:
An der Potsdamer Allee wurden Mischungen halbhoher Präriestauden und Gräser gepflanzt. Die umgebende
Mulchschicht aus Splitt wurde gewählt, um die natürlichen mageren Standorte dieser salzresistenten Steppenpflanzung
nachzuempfinden, wo trockene, durchlässige Sandböden mit Kiesanteilen vorherrschen.
Zu Schottergärten ist eine klare Abgrenzung vorzunehmen. Diese bestehen hauptsächlich aus Steinen, Schotter oder
Kies. Ein Vlies im Untergrund verhindert jeglichen Pflanzenwuchs. Schottergärten haben den Nachteil, den Sauerstoffund Wasseraustausch zu behindern, verfügen gerade bei Starkregen über schlechte Versickerungsfähigkeit. Sie heizen
die Umgebung auf und verursachen hohe Kosten für Unterhaltung und Reinigung.
Die Pflanzung in Stahnsdorf hingegen besteht hauptsächlich aus Stauden und Gräsern mit überdurchschnittlicher
Dichte, nämlich acht Stück je Quadratmeter. Hinzu kommen Einjährige (Aussaat) und Zwiebelpflanzen (werden im
Herbst nachgepflanzt). Es wurde kein Vlies eingebracht, sodass Pflanzen einwurzeln und wachsen können. Die
Mulchung aus Splitt verhindert nachhaltig Unkrautwuchs, ihr Mikroklima senkt die Umgebungstemperatur. Zudem
werden Starkregen gut aufgenommen.
Mineralischer Mulch hat bei wärmeliebenden Pflanzungen gegenüber organischer Mulchung den Vorteil, dass sich das
Material (Kies, Splitt) nicht zersetzt und ständig erneuert werden muss. Organischer Mulch entzieht dem Boden bei
seiner Zersetzung durch Mikroorganismen Stickstoff. Die Folge sind Mangelerscheinungen.
Mineralischer Mulch ist zudem nicht brennbar, was einen weiteren Vorteil im öffentlichen Straßenraum bietet.

Hintergrund: Bepflanzung der Potsdamer Allee:
Grundlage der Maßnahme ist der Beschluss B-19/104 vom 28. November 2019. Er sah vor, dass nach der
Fertigstellung des Umbaus der Potsdamer Allee, seinerzeit geplant für Ende 2020, die Bepflanzung aller zur Verfügung
stehenden Nebenanlagen inklusive Mittelstreifen und Kreisverkehr vorgenommen wird.
Das Sachverständigenbüro Brehm aus Königs Wusterhausen erarbeitete eine Planung mit Umsetzung in drei
Bauabschnitten. In der Sitzung der Gemeindevertretung am 28. Juni 2022 wurde der entsprechende Beschluss B22/051 vorgestellt und bestätigt.

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