Tafeln entwickeln eco-Plattform – Software optimiert Lebensmittelrettung
Die über 960 Tafeln in Deutschland unterstützen aktuell etwa 2 Millionen armutsbetroffene Menschen. Durch digitale Lösungen eröffnen sich neue Möglichkeiten, diesen Einsatz noch nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Im Rahmen des Innovationsprojektes „Tafel macht Zukunft – gemeinsam digital“ wurde mit der eco-Plattform eine webbasierte Software zur Organisation der Spendenprozesse erfolgreich pilotiert.
Die eco-Plattform wird von Tafeln und lebensmittelspendenden Unternehmen bereits bundesweit eingesetzt. Über die Digitalen Lieferscheine können Tafeln genauere Daten über die Art, Menge und Transportwege der Lebensmittelspenden erheben – und diese in Echtzeit zur Optimierung ihrer Prozesse nutzen. Der neue digitale Marktplatz ermöglicht außerdem die einfache Weitergabe von Spenden unter Tafeln, besonders bei größeren Warenmengen.
Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland e.V., betont die Bedeutung von Digitalisierung in der Tafel-Bewegung: „Ohne Digitalisierung geht heute kaum noch etwas und sie ist eine große Chance. Unser Ziel ist es, Lebensmittel noch effizienter retten zu können. Mit dem Projekt ‚Tafel macht Zukunft – gemeinsam digital‘ gehen wir dabei einen wichtigen und richtigen Weg. Wir bedanken uns bei allen, die an der eco-Plattform-Pilotierung beteiligt waren und freuen uns auf weitere Partnerschaften.”
Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung der eco-Plattform erfolgte durch das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Dabei konnte das Potenzial der Software untersucht sowie Optimierungsmethoden zu einer effizienten und fairen Verteilung der Lebensmittel erarbeitet werden. „Die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sehen vor, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren. Dank der Entwicklungen in der Digitalisierung können die Tafeln in Deutschland ihren Beitrag dazu erheblich verstärken“, so Dr. Marion Ott, stellvertretende Leiterin des ZEW-Forschungsbereiches Marktdesign.
Das Projekt wurde von 2019 bis 2022 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Dies ermöglichte die Entwicklung einer hochqualitativen Software, die schon zu Beginn der Pilotierung im November 2019 von den ersten Tafeln eingesetzt werden konnte. Die Umsetzung des Projektes erfolgte gemeinschaftlich zwischen der Tafel Deutschland, der Tafel-Akademie sowie dem ZEW. An der Pilotierung waren zudem alle wichtigen lebensmittelspendenden Handelspartner der Tafeln beteiligt.
Die Ausweitung der eco-Plattform-Nutzung bei Tafeln und Unternehmen sowie die technische Weiterentwicklung werden nun mit Ende der erfolgreichen Pilotierung fortgeführt.
Ausführliche Informationen zum Projekt und der eco-Plattform sind hier zu finden.