BrandenburgLandkreis Prignitz

Tote Fisch in Arm des Rudower Sees

Rudower See: Tote Jungfische in einem Gewässerarm – Sterben hat natürliche Ursachen – Badequalität nicht beeinträchtigt

Sauerstoffmangel ist die Hauptursache für ein Fischsterben in einem stadtnahen
Gewässerarm des Rudower Sees bei Lenzen. Die Badequalität im See ist nach ganz
aktuellen Messungen nicht beeinträchtigt, und im See selbst gibt es auch keine toten
Fische.
Am 29. August 2023 informierten ehrenamtliche Fischereiaufseher die untere
Fischereibehörde (UFB) über ein Fischsterben im südöstlichen (stadtnahen) Teil des Rudower
Sees, speziell im Gewässerarm der Flut (Seeablauf) mit anliegender Bebauung am
Mühlenweg in Lenzen.
Noch am gleichen Tag gab es eine Kontrolle des Gewässerbereiches durch UFB und untere
Wasserbehörde (UWB) mit Messungen des Sauerstoffgehaltes im Gewässer. Demnach liegt
der Sauerstoffgehalt im Rudower See im Bereich Badeanstalt bei 3 bis 4 mg/l, im Bereich des
Gewässerarms nahe 0 mg/l.
Der fischkritische Sauerstoffgehalt liegt bei 3 mg/l. Das heißt: Sauerstoffmangel ist Ursache für
tote Fische – hauptsächlich Jungfische der Arten Barsch, Kaulbarsch und Zander.
Ursachen für den Sauerstoffmangel sind die hohen Temperaturen der letzten Wochen, Eintrag
von sauerstoffzehrenden Substanzen durch Starkregen, Abbau von Biomasse im Gewässer,
geringer Durchfluss beziehungsweise stehendes Gewässer im oben genannten Gewässerarm.
Ausdrücklich bestätigte Bernd Lindow, Sachbereichsleiter Umwelt in der Prignitzer
Kreisverwaltung, dass das Fischsterben ausschließlich natürliche Ursache hat und es auch
keine Einleitungen von Schadstoffen in den Rudower See gegeben hat.

UWB und UFB stimmen sich laufend mit dem Kreisanglerverband und dem Angelverein
Lenzen ab, tote Fische im See werden bei Bedarf durch Angelverein Lenzen eingesammelt
und entsorgt.
Der Wasser- und Bodenverband (WBV) Prignitz hat von der UWB den Hinweis erhalten, durch
Regulierung des Ablaufwehrs den Durchfluss durch den Gewässerarm zu verbessern. Der
genannte Gewässerarm ist fischereirechtlich nicht verpachtet, daher müsste das Einsammeln
und Entsorgen (zum Beispiel durch Vergraben) der toten Fische durch die
Grundstückseigentümer oder Anwohner selbst erfolgen.
Eine Beeinträchtigung der Badequalität ließ sich bislang nicht feststellen. Die bislang letzte
Badewasserkontrolle durch das Gesundheitsamt in der der Prignitzer Kreisverwaltung am 23.
August 2023 an den Badestellen See-Ende und Badeanstalt hatte ergeben, dass zum einen die
Sichttiefe 80 Zentimeter beträgt (für den Rudower See zu dieser Jahreszeit „normal“) und es
außerdem keinen bakteriologischen Befund gibt. Baden ist demnach uneingeschränkt
möglich.
Das hat auch eine letzte Kontrolle durch Bernd Lindow am heutigen Donnerstag, 31. August,
ergeben: Die Ergebnisse vom 23. August wurden bestätigt, und es gibt keine toten Fisch im
See selbst.

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