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Überschwemmungen in Libyen: Tunesischer Katastrophenschutz mit THW-Ausstattung im Einsatz

Bonn. Nach dem verheerenden Sturmtief „Daniel“, das in Libyen für schwere Verwüstungen gesorgt hat, hat das Technische Hilfswerk (THW) in der vergangenen Woche gemeinsam mit der Bundeswehr Hilfsgüter in die betroffene Region geschickt. Neben dieser direkten Lieferung kommt auch indirekte Hilfe durch das THW in Libyen an: Die vom THW teilweise ausgebildete und ausgestattete tunesische Bevölkerungsschutzbehörde „Office National de la Protection Civile“ (ONPC) ist mit einem 42-köpfigen Team in Libyen im Einsatz. „Wir freuen uns sehr, dass der tunesische Katastrophenschutz auch durch die rund zehn Jahre lange Unterstützung des THW diese wichtige Hilfe in Libyen leistet“, sagt THW-Präsidentin Sabine Lackner.

Im Rahmen seiner Projektarbeit hat das THW bereits im Jahr 2013 damit begonnen, in Tunesien einen ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz, angelehnt an die Strukturen im THW, aufzubauen. Teil des Projekts war die Ausbildung von ehrenamtlichen Einsatzkräften. Darüber hinaus stellte das THW ehemalige Einsatzfahrzeuge und Ausstattung für die ONPC-Standorte zur Verfügung.

Bereits am 13. September sind hauptamtliche ONPC-Einsatzkräfte aus Tunesien in Libyen eingetroffen und halfen unter anderem mit vom THW beschafften Geräten und Fahrzeugen den Menschen in der Krisenregion. „Wieder einmal zeigt sich, dass die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch im internationalen Katastrophenschutz unverzichtbar sind“, betont THW-Präsidentin Lackner. Der Einsatz des ONPC ist schon der zweite große Auslandseinsatz für die tunesischen Einsatzkräfte in diesem Jahr. Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien, waren bereits ONPC-Einsatzkräfte in Syrien im Einsatz.

Das THW hat am Donnerstag gemeinsam mit der Bundeswehr insgesamt rund 30 Tonnen THW-Hilfsgüter aus seinen Logistikzentren nach Libyen transportiert. Das Hilfsgüterpaket umfasste 100 Zelte mit Beleuchtung, 1.000 Feldbetten, 1.000 Decken, 1.000 Isomatten, 1.000 Wasserfilter und 80 Stromgeneratoren. Begleitet wurden die Flüge von zwei THW-Auslandslogistikern, die die ordnungsgemäße Übergabe der Hilfsgüter am Zielflughafen sicherstellten.

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen ehrenamtlichen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.

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