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Überschwemmungen in Slowenien: THW fünf Tage erfolgreich im Einsatz

Bonn. Rund 50 THW-Kräfte sind derzeit in Slowenien nach den Überschwemmungen im Einsatz. Um der betroffenen Bevölkerung vor Ort zu helfen, bewältigen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) zeitgleich unterschiedliche Aufgaben. Dafür nutzen sie zahlreiche speziell ausgerüstete Baumaschinen wie Schreitbagger, Kettenbagger, Radlader oder auch einen Mobilkran und Gerätschaften, um an mehreren Einsatzstellen gezielt die größten Schäden zu beheben. „Durch die unterschiedlichen THW-Spezialfahrzeuge sind wir in der Lage, verschiedene Einsatzoptionen parallel zu bewältigen. Nach den verheerenden Überschwemmungen räumten THW-Helferinnen und -Helfer bereits ein Flussbett und stellten Straßen provisorisch wieder her“, erklärt THW-Präsidentin Sabine Lackner. 

Im Norden Sloweniens entfernten auf Bergungsarbeiten spezialisierte THW-Einsatzkräfte mit einem Schreitbagger gestern ein Flussbett von Geröll und Baumstämmen, damit das Wasser wieder frei fließen kann. Auch unterstützten sie beim Verlegen von Betonrohren an einer Autobahn. Heute haben sie mit dem Schreitbagger, auch Einsatz-Rettungsspinne genannt, die Arbeit an einer neuen Einsatzstelle aufgenommen und entleerten ein Wasserrückhaltebecken. Die Einsatz-Rettungsspinne ist durch ihre vier steuerbaren Beine besonders wendig und eignet sich vor allem für den Einsatz auf unebenem Gelände wie beispielsweise einem steilen Hang oder einem Flussbett.

Die zweite Einheit mit Fachkräften der Fachgruppe Räumen und einem Kettenbagger setzt derzeit gemeinsam mit französischen Einsatzkräften eine Straße wieder in Stand. Die mitgereisten THW-Einsatzkräfte sind auf den Bereich Räumen spezialisiert und beseitigen vor allem Trümmer und massive Hindernisse. In Slowenien zeigt sich der Vorteil des Kettenbaggers, diesen können die THW-Kräfte auch in unwegsamem, durchweichtem Gelände nutzen. Auch haben sie unter anderem zwei Kipper zum Transport von Schutt beziehungsweise Baumaterial dabei.

Von der slowenischen Regierung sprachen die Ministerin für Infrastruktur, der Verteidigungsminister sowie der Minister für Regionalentwicklung heute den deutschen Einsatzkräften an der Einsatzstelle in Prevalje ihren Dank aus. Auch deutsche Botschaftsangehörige besuchten heute zuerst den Standort, an dem die THW-Einsatzkräfte untergebracht sind und nutzten die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch mit den Einsatzkräften. Anschließend begleiteten sie die Einsatzkräfte in Prevalje.

Seit dem 7. August ist das THW in Slowenien nach den Überschwemmungen im Einsatz. Nach einem internationalen Hilfeersuchen der slowenischen Regierung war zunächst ein Vorausteam im Einsatz, um Einsatzoptionen und -stellen zu identifizieren. Am selben Tag folgte bereits ein weiteres THW-Team. Gestern erreichte das 42-köpfige Team zum Brückenbau am späten Abend Prevalje. Dort entladen sie seit heute das Material und bereiten parallel den Bau der Brücke vor. „Es ist eine herausfordernde Zeit, in der es dem THW gelingt, schnell benötigte Hilfe für Slowenien zu leisten. Ich danke besonders allen THW-Kräften für ihren unermüdlichen Einsatz. Aber auch den Familien sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, die die Einsätze der THW-Kräfte überhaupt erst ermöglichen“, betont THW-Präsidentin Sabine Lackner.

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.

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