Potsdam

Zusätzlicher Rettungsdienstleister nimmt Dienst in der Landeshauptstadt Potsdam auf

#Potsdam – Ab dem 1. Februar 2024 wird sich auf den Straßen der Landeshauptstadt Potsdam ein neues Bild im Rettungsdienst bieten: Die Ruhrmedic GmbH wird den Rettungsdienst verstärken. Dieser wurde bislang ausschließlich durch die Berufsfeuerwehr ausgeübt.

„Die Zusammenarbeit mit der Ruhrmedic GmbH ermöglicht es, unsere Kapazitäten zu erweitern und eine noch effektivere Versorgung der Bevölkerung im gesetzlichen Rahmen sicherzustellen. Dieser besagt, dass ein Rettungsmittel innerhalb von 15 Minuten nach Einsatzentscheidung durch die Regionalleitstelle in 95 Prozent der Fälle den Notfallort erreichen muss“, sagt Michael Naitha, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind zuversichtlich, dass die Expertise und Erfahrung der Ruhrmedic GmbH einen wertvollen Beitrag zur Beibehaltung und Steigerung der Qualität unseres Rettungsdienstes leisten wird“, ergänzt Henning Hagen, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Potsdam. Georg Hecht, einer der Geschäftsführer der Ruhrmedic GmbH, freut sich auf den Start am Donnerstag: „Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Potsdam werden wir als erster privater Dienstleister den Rettungsdienst in Potsdam mit qualitativ hochwertiger Versorgung sicherstellen. Das ausgesprochene Vertrauen nehmen wir zum Anlass, uns mit Kompetenz und Zuverlässigkeit in der Notfallversorgung Potsdams einzubringen. Mit unserem motivierten und engagiertem Rettungsdienstfachpersonal freuen wir uns auf die gemeinsame Partnerschaft.“

Um sicherzustellen, dass die steigenden Anforderungen an die präklinische Notfallversorgung in Potsdam weiterhin erfüllt werden können, wurde zur Erweiterung des Rettungsdienstes ein europaweites Ausschreibungsverfahren durchgeführt. Stetig steigende Einsatzzahlen in den Vorjahren, die zunehmende Belastung der Einsatzkräfte der Feuerwehr und die stabile Versorgung der Patientinnen und Patienten führten zu dieser Entscheidung. Der zusätzliche Bedarf wurde anhand der Einsatzentwicklung der letzten Jahre erfasst und mit den Kostenträgern, den Krankenkassen, abgestimmt. Es kam durchschnittlich zu einer Steigerung der disponierten Rettungswageneinsätze um zwölf Prozent jährlich. Im Jahr 2023 wurden knapp 24.700 Einsatzfahrten mit Rettungswagen geleistet.

Die Anzahl der Notarzteinsätze stagniert etwa auf einem Niveau von circa 7000 Einsätzen jährlich. Das ist der besseren Ausbildung des Rettungsdienstpersonals mit dem Berufsbild Notfallsanitäter geschuldet, wodurch die Kolleginnen und Kollegen über erweiterte Kompetenzen verfügen. Auch die Notwendigkeit der erweiterten Behandlungsmöglichkeiten durch einen Notarzt oder eine Notärztin ist neu betrachtet worden.

Die Ruhrmedic GmbH mit Hauptsitz in Marburg erhielt den Zuschlag, um die Berufsfeuerwehr bei der Bewältigung der Rettungsdiensteinsätze zu unterstützen. Die Vertragslaufzeit beträgt vier Jahre. Ruhrmedic ist an mehreren Standorten in der Bundesrepublik, beispielsweise in Rostock, Oberhausen, Gelsenkirchen, Bochum, Braunschweig und Wolfsburg tätig. Der Leistungsumfang reicht von Kranken- und Intensivtransporten, über die Ausbildung von rettungsdienstlichem Personal der öffentlichen Notfallrettung bis hin zu Gestellung von Haus – und Betriebsfeuerwehren.

Zu Beginn wird ein zusätzlicher Rettungswagen (RTW) im Tagdienst zur Verfügung gestellt, spätestens ab dem 1. April 2024 folgt ein weiterer zusätzlicher RTW im 24-Stunden-Dienst. Diese werden in den Feuer- und Rettungswachen in der Holzmarktstraße und in Babelsberg stationiert. Die Rettungswagen werden analog zu den vorhandenen Fahrzeugen der Feuerwehr ausgestattet, unterscheiden sich aber durch das äußere Erscheinungsbild. Mit der Aufstockung der Fahrzeuge sind dann an jedem Wochentag zehn RTW am Tag und sechs RTW in der Nacht in der Landeshauptstadt im Einsatz. Diese werden durch drei Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) tags und zwei in der Nacht unterstützt. Der Rettungsdienst arbeitet im Rendezvoussystem, das heißt, dass RTW und Notarzt oder Notärztin mit einem Notarztzubringer (NEF) getrennt denselben Notfallort anfahren, um dann eine Rettungsdienst-Einheit zu bilden.

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