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„37°“ im ZDF und in der ZDFmediathek: „Die Farbe meiner Haut“ / Über Alltagsrassismus in Deutschland

„37°“ begleitet Cedric, Jérome und Jessica, die ganz unterschiedliche Leben führen, aber eins gemeinsam haben: Sie werden fast täglich rassistisch beleidigt. Der Film „Die Farbe meiner Haut – Alltagsrassismus in Deutschland“ ist am Dienstag, 20. Februar 2024, ab 8.00 Uhr, fünf Jahre lang in der ZDFmediathek abrufbar und um 22.15 Uhr im ZDF zu sehen.

Der 32-jährige Cedric ist in Deutschland als Sohn kamerunischer Eltern aufgewachsen. Er ist beruflich sehr erfolgreich, aber er weiß, dass sein sozialer Status ihn nicht vor Diskriminierung schützt. Selbst auf dem Weg zur Arbeit durch die Berliner Innenstadt meidet er die Öffentlichkeit und fährt mit seinem Firmenwagen von Garage zu Garage. Damit umgeht er Situationen in der U-Bahn, in denen er alleine auf einem Vierersitz bleibt, obwohl die Bahn voll stehender Fahrgäste ist. „Ich habe oft das Gefühl, dass ich, gerade weil ich dunkelhäutig bin und nicht wie der typische Deutsche aussehe, zeigen muss, dass ich gebildet bin, mich gut artikulieren kann, und ich nicht dümmer, schlechter oder weniger effektiv bin“, so Cedric.

Jérome (51) stammt aus Kamerun und lebt seit 2001 in Deutschland. Der Vater zweier Kinder arbeitet für die Mainzer Verkehrsbetriebe. Wenn er seinen Bus durch die Stadt lenkt, kann es passieren, dass Menschen einsteigen, ihn sehen und wieder aussteigen. Er versucht, all die rassistischen Beleidigungen zu überhören, die ihm bei der Arbeit täglich widerfahren, weil er doch nur friedlich hier leben möchte, aber auch, weil sein Arbeitgeber von ihm erwartet, sich deeskalierend zu verhalten.

Die 40-jährige Jessica hat nigerianische Wurzeln und wurde in Deutschland geboren. „Ich bin hier aufgewachsen, ich kenne alle Traditionen und habe sie sehr stark gepflegt. Das macht es oft kaputt, wenn ich von Menschen erfahre, dass sie mich überhaupt nicht in der Gesellschaft sehen oder mich auch gar nicht drin haben wollen.“ Auf einem Spielplatz in Berlin-Pankow, den sie mit ihren zwei Kindern besucht, wird sie von einem Jungen mit den Worten „Ich hasse braune Haut“ konfrontiert. Seit sie auf der Welt ist, erlebt sie fast täglich solche Demütigungen. Kaum ein weißer Mensch kann sich vorstellen, welche Last das ist. Deshalb hat sich die Psychologin darauf spezialisiert, Menschen zu therapieren, die aufgrund von Rassismus-Erfahrungen Hilfe benötigen.

Die Sendung wird mit Audiodeskription und Untertiteln angeboten.

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