Potsdam

83 langzeitarbeitslosen Potsdamerinnen und Potsdamern hat die Stadtverwaltung Potsdam seit 2019 eine berufliche Chance geboten

Mit dem Teilhabechancengesetz werden durch zwei Fördermöglichkeiten neue Chancen für Langzeitarbeitslose auf dem allgemeinen und sozialen Arbeitsmarkt geschaffen. Bis heute wurden insgesamt 83 langzeitarbeitslosen Potsdamerinnen und Potsdamern in der Stadtverwaltung Potsdam dadurch eine berufliche Chance geboten.

Dazu sagt die zuständige Beigeordnetet für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier: „Das Teilhabechancengesetz haben wir in der Landeshauptstadt Potsdam zu einem erfolgreichen Instrument der Arbeitsmarktpolitik entwickelt, das vielfach wirkt: Für die Stadtverwaltung bedeutet es eine Entlastung des Personals durch die Unterstützung der neuen Mitarbeitenden. Es bietet für uns auch die Möglichkeit, Aufgaben in die Tat umzusetzen, die ansonsten nicht bzw. nicht in der Intensität und dem Umfang erledigt werden könnten. Vor allem aber ist es, wenn es gut koordiniert wird, ein sehr wirksames Instrument, um Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“

Unter dem Titel MitArbeit hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein Gesamtkonzept zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit vorgelegt. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind derzeit knapp 883.000 Menschen langzeitarbeitslos. Mit dem Teilhabechancengesetz werden durch zwei Fördermöglichkeiten neue Chancen für Langzeitarbeitslose auf dem allgemeinen und sozialen Arbeitsmarkt geschaffen. Die beiden Förderungen unterstützen Arbeitgeber durch Lohnkostenzuschüsse, wenn sie Personen der jeweiligen Zielgruppe einstellen. Von der Förderung können Menschen profitieren, die über 25 Jahre alt sind, mindestens sechs Jahre in den letzten sieben Jahren Arbeitslosengeld II bezogen haben und in dieser Zeit nicht oder nur kurzzeitig beschäftigt waren. Die Beschäftigung dieser Personengruppe kann bis zu fünf Jahre mit einem Lohnkostenzuschuss gefördert werden (§ 16i SGB II). Die andere Zielgruppe umfasst Personen, die seit mindestens zwei Jahren arbeitslos sind. Ihre Arbeitgeber können bis zu zwei Jahre einen Lohnkostenzuschuss erhalten (§ 16e SGB II). Die Entscheidung über die Zuweisung trifft das Jobcenter. Zusätzlich zu der geförderten Beschäftigung sieht das Gesetz ein beschäftigungsbegleitendes Coaching und individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten vor. Je länger die Suche nach Arbeit erfolglos blieb, desto schwieriger wird der Weg zurück in Arbeit. Daher sind individuelle Unterstützungsleistungen wichtig für einen erfolgreichen Neustart.

Das Gesetz trat am 1. Januar 2019 in Kraft. Mit Beginn stellte die Stadtverwaltung Potsdam 60 Arbeitsplätze mit unterstützenden Tätigkeiten zur Verfügung. Die Stellen wurden in verschiedensten Einsatzbereichen der Verwaltung geschaffen – beispielsweise im Naturkundemuseum, in der Landesbibliothek, bei den Gesundheitlichen Diensten, in der Poststelle und auf den Friedhöfen. Der Bereich Arbeit und Beschäftigung der Stadtverwaltung realisiert die Umsetzung des Gesetzes und die Koordinierung der 60 Stellen.

32 Stellen werden im Bereich der Bürounterstützung besetzt. Der Einsatz erfolgt im Bürobereich z.B. Archivierung, Digitalisierung, Postbearbeitung, Materialbeschaffung, Ablage, Betreuung des Empfangs, Scan- und Kopierarbeiten. Weitere 28 Stellen haben ihren Einsatz im gewerblich-technischen Bereich insb. für Hausmeistertätigkeiten wie u.a. Hilfe bei kleinen Reparaturen, Reinigung, Grünflächenunterhaltung, Spielplatzbegehungen. Bis heute wurden insgesamt 83 (inkl. Nachbesetzungen) von den 60 geplanten Stellen besetzt. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten, die über das Teilhabechancengesetz eingestellt worden sind, beträgt 51,6 Jahre.

Grundgedanke des Teilhabechancengesetzes ist es, langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, deren Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt gering sind, wieder für diesen zu qualifizieren und ihre aktive Teilhabe am erwerbsbezogenen und gesellschaftlichen Leben zu steigern.

Ein langfristiges Ziel ist der Übergang in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Perspektiven innerhalb der Landeshauptstadt Potsdam werden aufgezeigt und Möglichkeiten für eine nachhaltige Integration geschaffen.

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