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Aiwanger: „Die Wärmepumpen-Träume der Ampel treiben die Leute in den Ruin. Unsere Gegenstrategie lautet, vorhandene Heizsysteme durch Wasserstoff zu dekarbonisieren“

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat zusätzliche Gaskraftwerke für den Freistaat gefordert, die auf Wasserstoff umrüstbar sind. Nur mit diesen Kraftwerken könnten die grundlastfähigen Atomkraftwerke ersetzt werden, die zuletzt im Süden vom Netz gegangen sind. Aiwanger: „Der kürzlich vorgestellte Netzentwicklungsplan unterliegt einem Denkfehler. Selbst mit einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichen wir in 75 Prozent der Stunden im Jahr die volle Grundlast nicht. Diese müssen wir mit neuen Kraftwerken sicherstellen. Geplant werden sie aber zunächst im Norden, wo die Kohlekraftwerke noch laufen. Es ist erstaunlich, aber der Süden soll als letztes angebunden werden. Dadurch würde eine Stromlücke entstehen. Das lassen wir uns nicht gefallen.“

 

Aiwanger: „Bayern baut die Erneuerbaren Energien schneller aus als andere Länder. Mehr als 50 Prozent des bundesweiten PV-Zubaus findet im Freistaat statt. Beim Wind nehmen wir massiv Fahrt auf. Dennoch brauchen wir eine Weiterentwicklung der bestehenden Gasnetze zu Wasserstoffnetzen. Auch, um grundlastfähige Kraftwerke zu betreiben, damit die Stromversorgung im Freistaat sicher ist.“

 

Der Staatsminister kritisierte das von Bundesminister Robert Habeck geplante Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen ab Anfang 2024. „Es ist falsch, nur auf Wärmepumpen zu setzen. In nicht-sanierten Häusern machen sie keinen Sinn. Stattdessen müssen vorhandene Netze und Heizungen – wo sinnvoll möglich – wasserstofffähig gemacht werden. Unser Gegenstrategie zu Habecks Verschrottungsplänen lautet: Zulassen, dass vorhandene Heizsysteme durch Wasserstoff dekarbonisiert werden. Die Wärmepumpen-Träume der Ampel treiben die Leute in den Ruin und bringen klimatechnisch wenig, weil Wärmepumpen auch teilweise mit fossil erzeugtem Strom betrieben werden. Im Gegensatz zum Bund denken wir in Zusammenhängen. Deshalb sprechen wir bereits frühzeitig mit Österreich und Italien über Wasserstofflieferungen.“

 

Ein klares Bekenntnis gab Aiwanger zum Wasserschutz ab. „Wir schützen in Bayern unser Wasser streng. Das machen wir im fortgeschriebenen Landesentwicklungsplan ganz deutlich. Privatisierungen lehnen wir ab.“

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