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Aiwanger: „Ich lade Robert Habeck zur Besichtigung des Wasserstoff-Pilotprojektes H2Direkt nach Bayern ein. Dort kann der Bundesminister sehen, dass Wasserstoff-Heizungen eine Alternative zu Wärmepumpen sind.“

MÜNCHEN – Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger lädt den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, zu einem Besuch des Wasserstoff-Pilotprojektes „H2Direkt“ in Hohenwart bei Ingolstadt ein. In dem Forschungsvorhaben nutzen zehn Privathaushalte und ein Gewerbebetrieb seit mehreren Tagen grünen Wasserstoff als klimafreundliche Alternative zu fossilem Erdgas im Heizkessel. Die Versorgung mit dem Energieträger erfolgt über das umgerüstete Erdgasnetz.

 

Aiwanger: „Minister Habeck kann sich vor Ort in Bayern ansehen, dass Wasserstoff eine gute Alternative bei der Dekarbonisierung fossiler Heizungen ist. Die einseitige Vorfestlegung auf die Wärmepumpe durch die Bundesregierung ist falsch. Wasserstoff wird gerade in großen Städten mit vielen Mehrfamilienhäusern und Gasnetzen eine wichtige Rolle spielen. Strombetriebene Wärmepumpen sind hier die schlechtere Lösung. Mit Wasserstoffheizungen wird die Umrüstung günstiger und die Versorger können ihre Erdgasleitungen sinnvoll weiternutzen. Für Wärmepumpen fehlen in beengter, sanierungsbedürftiger Altbaulage häufig die Voraussetzungen bis hin zur ausreichenden Strom-Infrastruktur, während die bestehenden Erdgasnetze unproblematisch für Wasserstoff umgenutzt werden können.“

 

Das Pilotprojekt in Hohenwart beweise, dass der Austausch der Gasheizungen durch hochmoderne Wasserstoff-Brennwertthermen in wenigen Stunden und mit ein paar tausend Euro Anschaffungskosten je Haus erledigt sei. Statt klimaschädlicher Emissionen kommt bei der Wasserstoff-Heizung lediglich etwas Wasserdampf aus der Abluft. Aiwanger: „Der Feldversuch zeigt, dass Heizen mit Wasserstoff sicher und mit überschaubarem Kostenaufwand möglich ist. Was bei zehn Häusern funktioniert, funktioniert auch bei 10.000 Häusern. Jetzt gilt es lediglich, Wasserstoff zu erzeugen.“  

 

Die Wärmepumpe habe Vorteile im Neubau oder in gut sanierten Häusern. „Aber sie ist nicht, wie uns die Bundesregierung suggeriert, das Allheilmittel für die Wärmewende. Wir dürfen uns nicht in die Tasche lügen. Wenn im Winter die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, kommt der Strommix für die Wärmepumpe auch wieder aus Kohle und Gas“, argumentiert Aiwanger.

 

Im Rahmen des Forschungsprojekes H2Direkt wurden in der Marktgemeinde Hohenwart zehn Privathaushalte und ein Gewerbekunde beginnend zur Heizperiode 2023/2024 von Erdgas auf grünen Wasserstoff umgestellt. Raumwärme und Warmwasser werden so CO2-neutral erzeugt. Für die Versorgung wurden eine Trailerstation und eine Einspeiseanlage aufgebaut. Der Wasserstoff wird per LKW geliefert. Das Projekt von Thüga und Energie Südbayern (ESB) zusammen mit der Energienetze Bayern soll zunächst 18 Monate dauern.

 

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