Politik

Außenministerin Baerbock zum zweiten Jahrestag der Macht­übernahme der Taliban

Außenministerin Baerbock erklärte heute (14.08.) zum zweiten Jahrestag der Machtübernahme der Taliban:
„Zwei Jahre Taliban-Herrschaft bedeuten für die Menschen in Afghanistan zwei Jahre Rückschritt Richtung Steinzeit. Millionen müssen Hunger leiden. Und fast jede Woche nehmen die Taliban den Frauen und Mädchen Afghanistans einen weiteren Teil ihrer Freiheit. Mit ihrer menschenverachtenden Politik wollen die Taliban sie zwingen, ihre Träume und Zukunft zu Grabe zu tragen.
Doch die Verantwortlichen sollen nicht denken, dass ihr Handeln ohne Konsequenzen bleibt. Wir haben als EU diejenigen auf die Sanktionsliste gesetzt, die Frauen und Mädchen aus Schulen, Universitäten und Parks verbannt haben. Es wird keine normalen Beziehungen geben, solange die Taliban weiter die Hälfte der Gesellschaft vom Arbeitsleben und gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen.
Dabei lassen wir die Menschen in Afghanistan nicht allein. In den Bereichen, wo wir die Menschen noch erreichen können, haben wir für Schutz und schnelle, humanitäre Nothilfe seit Sommer 2021 mehr als 1 Milliarde Euro bereitgestellt. Mit dem Arbeitsverbot gegen Afghaninnen bei NGOs und Organisationen der Vereinten Nationen setzen die Taliban diese lebenswichtige Versorgung ihrer Bevölkerung kaltblütig aufs Spiel.
Über 30.000 von den Taliban verfolgte Menschen aus Afghanistan konnten seit August 2021 hier in Deutschland Zuflucht finden. Aber noch nicht alle Männer und Frauen, die besonders gefährdet sind, können aufatmen. Viele warten noch auf ihre Ausreise. Wir werden in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, damit auch sie die Chance auf ein Leben in Sicherheit und Freiheit bekommen.“

Kommentar verfassen