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Betrügerische Anrufe in der Region – Spezialkräfte nehmen Tatverdächtigen (19) fest

BAD TÖLZ / ROSENHEIM. Bargeld und Goldschmuck von hohem Wert verlor eine Seniorin aus Bad Tölz am Donnerstag, 1. Juni 2023, an Betrüger. Einige Stunden zuvor konnte eine Frau aus Rosenheim den Verlust einer hohen Bargeldsumme gerade noch verhindern. Inzwischen sitzt ein 19-Jähriger in Untersuchungshaft, der in beiden Fällen dringend tatverdächtig ist, als Geldabholer fungiert zu haben. 

 

Wie mehrfach berichtet, kam es zuletzt in der Region zu einer sehr hohen Zahl von betrügerischen Anrufen. In den allermeisten Fällen reagierten die potentiellen Opfer, meist Senioren, richtig, indem sie das Telefonat beendeten und die Polizei informierten.

Eine Frau aus Rosenheim wurde am Donnerstag, den 1. Juni 2023, Opfer eines betrügerischen Anrufs. Sie übergab in Rosenheim an einen unbekannten Mann Gegenstände im Wert von einem mittleren fünfstelligen Betrag, erkannte glücklicherweise gerade noch rechtzeitig, dass es sich um einen Betrug handelte und konnte die Tasche mit ihrem Eigentum wieder an sich nehmen. Der mutmaßliche Geldabholer konnte flüchten. Eine Seniorin aus Bad Tölz übergab jedoch am selben Tag an einen jungen Mann, der wohl als Geldabholer für die Betrüger fungierte, Bargeld und Goldschmuck im Wert eines ebenfalls mittleren fünfstelligen Euro-Betrags. Der Abholer verschwand im Anschluss mit der Beute.

In diesen beiden und vielen weiteren ähnlich gelagerten Fällen hat unter Sachleitung der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden und organisierten Kriminalität nach dem „Traunsteiner Modell“  die für organisierte Betrugsdelikte zuständige Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd die Ermittlungen übernommen. Den Beamten gelang es innerhalb von wenigen Tagen, auf die Spur des Geldabholers aus den beiden vorgenannten Fällen zu kommen. Die Auswertung und Analyse von Spuren führten zu einem 19 Jahre alten polnischen Staatsangehörigen. Ihn konnten die Ermittler am 6. Juni im Raum Kaiserslautern lokalisieren und von Spezialeinsatzkräften aus Rheinland-Pfalz festnehmen lassen.

Zwischenzeitlich war vom Amtsgericht Traunstein ein Untersuchungshaftbefehl erlassen worden, den die sachleitende Staatsanwaltschaft Traunstein beantragt hatte. Der dringend tatverdächtige 19-Jährige wurde am 7. Juni dem Ermittlungsrichter zur Eröffnung des Haftbefehls vorgeführt und kam im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.

Ob der 19-Jährige für weitere ähnlich gelagerte Taten verantwortlich ist, wird von den Ermittlern der Kriminalpolizei derzeit geprüft. Ebenso gilt es, weitere Tatbeteiligte zu identifizieren. Die Ermittlungen hierzu dauern an.

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