BlaulichtRettungsdienst

Bootstaufe am Wannsee: Berliner Rotes Kreuz stellt neue Boote für die Wasserrettung in den Dienst

Menschenleben retten, Schwimmer und Rettungsschwimmer ausbilden, im Katastrophenschutz unterstützen. Das sind die Kernaufgaben der Mitglieder der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Für ihre Aufgaben in der Wasserrettung erhielten die Ehrenamtlichen des DRK in Berlin zu Beginn der Saison 2024 neues Equipment: Vier moderne Rettungsboote wurden am 25. Mai im Rahmen einer Bootstaufe offiziell in den Dienst gestellt. Die Boote werden auf dem Wannsee und der Havel zum Einsatz kommen.

 

Die Wasserwacht des Roten Kreuzes ist ein wichtiger Pfeiler der Berliner Wasserrettung. Von Anfang Mai bis Ende September besetzen die Ehrenamtlichen des DRK an jedem Wochenende drei Wasserrettungsstationen – in Alt-Gatow, Breitehorn und am Wannsee. In der Saison 2023 absolvierte die Wasserwacht Berlin insgesamt 737 Einsätze. Dabei wurden rund 1.200 in Not geratene Menschen gerettet und 474 Boote konnten aus Havarie-Situationen geborgen werden.

In der Saison 2024 können die DRK-Wasserretter auf vier neue Rettungsboote zurückgreifen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. Die Mehrzweckboote ersetzen zwischen 25 bis 30 Jahre alte Vorgängerboote. Mit einer Länge von 7,2 Metern bieten die neuen Boote mehr Platz für die Ausrüstung der Retter und die Patientenversorgung, einen überdachten Steuerstand zum Schutz der Besatzung vor Sonne und Regen und insbesondere den Vorteil einer Bugklappe, die Arbeiten auf direkter Höhe der Wasserlinie ermöglicht und sowohl die Personenrettung als auch technische Einsätze erleichtert. Angetrieben werden die Boote von 150 PS starken Außenbordmotoren.

Drei der vier Boote wurden vollständig mit Mitteln des Berliner Roten Kreuzes finanziert. Insgesamt wurden dafür rund 420.000 Euro investiert. Ein weiteres Boot konnte mit Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und der DRK-Stiftung „Pro Menschlichkeit“ beschafft werden.

Berlins DRK-Präsident Mario Czaja: „Die Bereitstellung modernen Rettungsequipments ist ein Zeichen der Wertschätzung für diejenigen, die viele Stunden ihrer Freizeit investieren, um anderen Menschen zu helfen. Außerdem tragen modernes Material und Technik dazu bei, die Effektivität und den Erfolg von Rettungsmissionen zu erhöhen, was letztendlich Menschenleben retten kann. Allen, die die neuen Boote nutzen werden, um die Sicherheit auf Berlins Gewässern zu erhöhen, wünsche ich stets eine sichere Rückkehr in den Hafen.“

In Anwesenheit von rund 120 Taufgästen wurden die Boote an der DRK-Wasserrettungsstation am Wannsee auf die Namen verdienstvoller und leider schon verstorbener DRK-Mitstreiter – „Peter Burzlaff“, „Fritz Jünger“, „Jens-Peter Gericke“ und „Werner Mertz“ – getauft. Auch Angehörige und Wegbegleiter der Namenspaten waren zu diesem besonderen Anlass vor Ort.

Peter Burzlaff († 2019) war 65 Jahre lang aktives Mitglied im Roten Kreuz und zuletzt insbesondere in der Ausbildung junger Rettungsschwimmer aktiv. Jens-Peter Gericke († 2021) war seit 1968 aktives Mitglied im Roten Kreuz und setzte seine Erfahrung ein, um die Wasserwacht strategisch weiterzuentwickeln. Fritz Jünger († 2022) hat sich über 30 Jahre in zahlreichen Funktionen, unter anderem als Geschäftsführer des Kreisverbands Berlin-Zentrum, um das DRK in Berlin verdient gemacht. Werner Mertz († 2022), DRK-Mitglied seit 1973, prägte als Präsident des Kreisverbands Wedding/Prenzlauer Berg und durch sein Engagement im Landesverband über Jahrzehnte die Geschicke des Berliner Roten Kreuzes.

„Peter Burzlaff, Jens-Peter Gericke, Fritz Jünger und Werner Mertz haben zusammen 200 Jahre in den Dienst am Menschen gestellt. Sie waren Herzblut-Rotkreuzler und sind auch heute noch ein Vorbild für viele Ehrenamtliche. Mit der Taufe der Rettungsboote auf ihre Namen setzen wir ihren Verdiensten ein würdiges Andenken“, so Czaja.

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