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„Die Spur“ im ZDF: Plant Hans-Georg Maaßen eine eigene Partei?

Der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen arbeitet offenbar daran, aus der rechten Werteunion eine eigene Partei zu machen. Das erfuhr das ZDF bei einer Recherche für das Dokuformat „Die Spur“ aus dem Vereinsumfeld. Gegenüber dem ZDF erklärte Maaßen, gegen den in der CDU ein Parteiausschlussverfahren läuft: „Wenn die derzeitige Parteiführung weiterhin an diesem Linkskurs festhält, die Werteunion und ihre Mitglieder weiterhin diffamiert und ausgrenzt, das Parteiausschlussverfahren gegen mich fortsetzt und mit den Erben der SED und mit den Grünen weiterhin zusammenarbeitet und koaliert, ist es naheliegend, dass die Werteunion ihren eigenen Weg gehen wird.“

Der Grund für das laufende Parteiausschlussverfahren: verschwörungstheoretische Äußerungen und Maaßens Posten als Vorsitzender der Werteunion. In dem Verein sammelt sich der rechte Rand von CDU/CSU. Die Werteunion sei seit der Wahl Hans-Georg Maaßens zum Vorsitzenden eine der am stärksten wachsenden politischen Bewegungen in Deutschland, heißt es aus dem Umfeld des Vereins.

Im Januar hatte sich der Verein auch für Mitglieder geöffnet, die nicht Mitglied in der CDU oder der CSU sind. Man dürfe sich nicht politisch an die CDU ketten, sagte Maaßen bei der Bundesmitgliederversammlung der Werteunion Anfang Juni. „Wir können auch ohne CDU und CSU“, hatte er in dem Rahmen erklärt. Es gebe eine Repräsentationslücke „zwischen einer CDU, die zu einer Blockpartei geworden ist, und einer AfD“. Diese werde immer größer und schreie danach, „dass es eine neue Kraft geben muss.“

„Die Spur“-Dokumentation „Der Fall Maaßen – Zwischen Geheimdienst und Verschwörung“ sendet das ZDF am Mittwoch, 5. Juli 2023, 22.45 Uhr. In der ZDFmediathek ist der Film ab sofort verfügbar.

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