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Elbe-Hochwasser: Dresden ruft Alarmstufe 2 aus

Das Terrassenufer wird noch am Donnerstagabend für den Verkehr gesperrt

Das Dresdner Umweltamt ruft am heutigen Donnerstag, 4. Januar 2024, um 18 Uhr die Alarmstufe 2 für die Elbe in Dresden aus. Bereits seit dem 3. Januar 2024 ist ein langsamer Anstieg der Wasserführung an den tschechischen und folglich auch den sächsischen Elbpegeln zu beobachten, der sich auch heute fortsetzt. Der aktuelle Wasserstand der Elbe am Pegel Dresden beträgt 480 Zentimeter bei einem Durchfluss von 1140 m³/s (Stand 13.30 Uhr). Das Landeshochwasserzentrum prognostiziert für den Pegel Dresden ein Überschreiten der Alarmstufe 2 am späten Nachmittag bzw. frühen Abend. Am Pegel Schöna wurde bereits in der vergangenen Nacht der Richtwert der Alarmstufe 2 überschritten.
Aufgrund des gestiegenen Elbpegels wird das Terrassenufer zwischen Steinstraße und Kleiner Packhofstraße im Laufe des heutigen Abends gesperrt. Die Umleitung führt von Ost nach West über Steinstraße, Pillnitzer Straße, St. Petersburger Straße, Wilsdruffer Straße, Freiberger Straße, Hertha-Lindner-Straße, Ostra-Allee, Kleine Packhofstraße zur Devrientstraße und von West nach Ost über Kleine Packhofstraße, Ostra-Allee, Hertha-Lindner-Straße, Freiberger Straße, Wilsdruffer Straße, St. Petersburger Straße, Pillnitzer Straße, Steinstraße zum Terrassenufer. Ortskundige werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.
In der Abschätzung deutet sich für das Wochenende (6./7. Januar 2024) bereits die Ausprägung eines Scheitels an, der erneut bei ca. 600 Zentimetern liegen könnte. Diese Abschätzung ist jedoch noch mit Unsicherheiten behaftet, so dass die Prognosen weiterhin täglich überprüft und neu bewertet werden. Da die Wetterdienste fallende Temperaturen vorhersagen, muss mindestens an den Rändern der von den Überschwemmungen betroffenen Flächen mit Eisbildung gerechnet werden.
Im Verlauf des morgigen Freitags, 5. Januar 2024, erfolgt seitens des Dresdner Umweltamtes als Untere Wasserbehörde eine weitere Bewertung.

Sandsäcke am Laubegaster Ufer bleiben liegen
Der zu Weihnachten durch die Dresdner Feuerwehr errichtete Sandsackverbau aus insgesamt 2.100 Sandsäcken, mit dem das Laubegaster Ufer an der Rudolf-Zwintscher-Straße geschützt wird, wird mit Blick auf die Pegelentwicklung zunächst nicht abgebaut.

Der Weihnachtscircus ist erneut betroffen
Der steigende Elbpegel hat auch Auswirkungen auf den Weihnachtscircus. Dieser hat in seinem der Landeshauptstadt Dresden vorgelegten Hochwassermaßnahmenplan selbst vorgesehen, dass bei einem Pegel von 504 Zentimetern mit der Beräumung begonnen wird. Entsprechend der Sondernutzungssatzung ist durch ihn sicherzustellen, dass die Beräumung der Fläche (spätestens) ab einem Pegelstand der Elbe in Dresden von 590 Zentimetern vollständig abgeschlossen ist. Diese Vorgaben gelten nach wie vor. Alle Maßnahmen, die der Circus bis jetzt vorgenommen hat, dienen nicht dem Hochwasserschutz und gefährden bei einem steigenden Pegel die Funktion der Hochwasserschutzanlage „Flutrinne Großes Ostragehege“ und damit elbabwärts gelegene Gebiete.
Bis wohin und wie schnell der Pegel (weiter) steigt, ist derzeit noch nicht belastbar einschätzbar. Aus diesem Grund lässt sich auch noch keine sichere Prognose treffen, ob ein Pegelstand erreicht werden könnte, ab dem das Zirkuszelt und die anderen Gegenstände auf der Fläche wieder eine Gefahr für die Funktion der Hochwasserschutzanlage „Flutrinne Großes Ostragehege“ darstellen können. Die Entwicklung wird insbesondere davon abhängen, inwieweit noch Regen und Schneeschmelze stattfinden oder die Temperaturen wieder sinken.
Die Landeshauptstadt Dresden behält sich in Korrespondenz mit der Pegelentwicklung weitere Entscheidungen vor. Dazu stimmen sich alle Beteiligten laufend ab. Bei einer Verschärfung der Lage wird die Landeshauptstadt Dresden weiterhin unverzüglich Betroffene und die Öffentlichkeit informieren.

Abschließend erklärt Eva Jähnigen, Beigeordnete für Umwelt und Klima, Recht und Ordnung: „Ich möchte allen Beschäftigten der Landeshauptstadt Dresden und des Freistaats Sachsen sowie allen Tätigen im Katastrophenschutz herzlich für ihren Einsatz danken. Auch allen Unternehmerinnen und Unternehmern, die ihre vorgesehenen Maßnahmen für den Hochwasserschutz umsetzen und dafür mitunter finanzielle Einbußen oder zusätzliche Kosten hinnehmen, möchte ich danken. Sie alle schützen uns und unsere Stadt mit Ihrem Einsatz.“

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