Potsdam

Förderverein des Potsdam-Museums schenkt dem Potsdam Museum zwei Gemälde von Barbara und Karl Raetsch und finanziert die Vorlass-Erfassung von Barbara Raetsch

In Anwesenheit der Künstlerin Barbara Raetsch übergab der Fördervereinsvorsitzende Markus Wicke dem Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte zwei Gemälde des Künstlerehepaars Raetsch als Schenkung. Der Kauf von „Fläming“ (Barbara Raetsch) und von „Schwielowsee II“ (Karl Raetsch) wurde mit Hilfe einer Spende von Andreas John finanziert.

„Über diese Bereicherung unserer Sammlung, die bisher 99 Werke von Barbara Raetsch und 117 Werke von Karl Raetsch enthält, sind wir außerordentlich erfreut“, sagt Hannes Wittenberg, kommissarischer Direktor des Potsdam Museums. Die beiden Gemälde wurden zusammen mit zwei weiteren Landschaftsbildern des Künstlerehepaars von Hendrikje Warmt, Sammlungsbetreuerin Bildende Kunst ab 1850/ Zeitgenössische Kunst am Potsdam Museum, in einer privaten Kunstsammlung entdeckt und mit der Teilfinanzierung durch den Förderverein erworben. „Diese vier poetischen Bilder von Barbara und Karl Reatsch geben die stimmungsvolle Landschaft von Potsdam und der Region wieder. Es sind mit lockerem und breitem Pinselstrich aufgefasste Freilichtstudien, in der Tradition der deutschen Impressionisten“, so Warmt.

Der Fördervereinsvorsitzende Markus Wicke nahm die Schenkung zum Anlass, das abgeschlossene Projekt zur Erfassung des künstlerischen Vorlasses von Barbara Raetsch gemeinsam mit Thomas Kumlehn vom Verein Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg e.V. vorzustellen.

Die 1936 in Pirna geborene Barbara Raetsch fand Ende der 1950er Jahre mit Potsdam nicht nur eine neue Heimat, sondern auch einen Ort, der ihr zahlreiche Inspirationen für ihre künstlerische Arbeit lieferte. Ihre frühen Grafiken und Gemälde zeugen von einer Zeit des Verfalls historischer Stadtviertel. Mit den Jahren kamen mit Landschaftsdarstellungen und Porträts weitere Motivbereiche hinzu, doch die Stadt Potsdam fand immer wieder den Weg in ihr Atelier – so auch in Werkreihen wie „Zeit der Kräne“ und „Bauzaun“, die die Baustellensituation am Alten Markt thematisieren. Mit ihren Stadtansichten schuf Barbara Raetsch ein außergewöhnliches Porträt des Stadtzentrums und dessen Entwicklung.

Die Bedeutung ihres künstlerischen Gesamtwerks für die Landeshauptstadt sowie für das Land Brandenburg wird durch die Erfassung ihrer Werke in der durch Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg e.V. initiierten Datenbank deutlich vermittelbar. Der Verein bietet hier ein Portal mit mittlerweile 28 online gestellten Nachlass- und Werkverzeichnissen von insgesamt 25 verstorbenen brandenburgischen Künstlerinnen und Künstlern. Durch eine Finanzierung des Museumsfördervereins haben nun auch insgesamt 153 Arbeiten Barbara Raetschs ihren Weg in den Bearbeiterbereich gefunden. Mit der Erfassung wurde die Kunsthistorikerin Valerie Flämig beauftragt. Die systematische Aufnahme ihrer Gemälde und Grafiken wurden mittels Angaben zu Biografie, Literatur- sowie Ausstellungsverzeichnis ergänzt und kontextualisiert. Die Datensätze zur Malerei stehen bereits jetzt dem Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte zur Verfügung. Posthum wird es zur Online-Stellung in benannter Datenbank kommen. „Wir freuen uns über die erneute Kooperation zwischen unseren beiden Vereinen und hoffen, dass wir dazu beitragen konnten, das für Potsdam und Brandenburg so wichtige Werk von Barbara Raetsch dauerhaft digital zugänglich zu machen und zu würdigen“, so der Fördervereinsvorsitzende Markus Wicke zur Intention der Zusammenarbeit.

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