Brandenburg

Forstbetriebsgemeinschaften beraten auf ihrem 2. Landestreffen eine bessere und effektivere Privatwaldbewirtschaftung im Land

Potsdam – Am Samstag (9. September) treffen sich die Vorsitzenden der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse zum zweiten Mal. Nachdem im Juli 2022 die „Umweltgerechte Waldbewirtschaftung durch Zertifizierung“ und „Versicherungen“ diskutiert wurden, geht es diesmal um die aktuellen Entwicklungen im organisierten Privatwald und eine effektivere und risikoärmere Waldbewirtschaftung. Das Forst- und Klimaschutzministerium führt dieses Treffen mit der Unterstützung der Zertifizierungsorganisation PEFC Deutschland im Bildungs- und Innovationscampus Handwerk in Götz durch (bei Teilnahmeinteresse von Medienvertretern: s. unten).

Da in Brandenburg der Privatwald meist sehr kleinteilig strukturiert ist, schließen sich viele Eigentümer in Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) zusammen. Diese arbeiten ähnlich wie Genossenschaften und helfen Waldbesitzenden, ihre meist kleineren Flächen gemeinsam zu bewirtschaften. Arbeiten wie Holzernte und -vermarktung, Wegebau oder Pflanzungen können so effizienter und günstiger durchgeführt werden.

Angesichts von sich wiederholenden Dürre- und Hitzeperioden, Waldbränden und dem kontinuierlichen Auftreten von Schädlingen ist die Bewirtschaftung und Erhaltung des Waldes immer anspruchsvoller geworden. Forstbetriebsgemeinschaften sind wichtig für eine kontinuierliche, nachhaltige und fachgerechte Bewirtschaftung eines großen Teils der Brandenburger Wälder. Das Landestreffen der Vorstände und Führungskräfte der Forstbetriebsgemeinschaften bietet eine Plattform für die Professionalisierung und den Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Praxis. Außerdem soll der Austausch zwischen den einzelnen Zusammenschlüssen gefördert werden, die häufig vor denselben Problemen stehen. Experten werden praktische Herausforderungen und Lösungen vorstellen und diskutieren. Dieses Jahr stehen unter anderem der Waldumbau und die auf die Belange des Waldes ausgerichtete Jagd auf dem Programm.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) fördert Forstbetriebsgemeinschaften über eine Förderrichtlinie und Beratung durch den Landesbetrieb Forst. Finanziell unterstützt werden unter anderem Informationsveranstaltungen für die Mitglieder, die gebündelte Vermarktung des geernteten Holzes der Mitglieder oder die Übernahme der Bewirtschaftung von Flächen durch die Forstbetriebsgemeinschaft.

Brandenburgs Wälder sind zu etwa 60 Prozent, dies sind rund 670.000 Hektar, in Privatbesitz. Der Waldbesitz verteilt sich auf rund 100.000 private Einzelpersonen beziehungsweise Erbengemeinschaften; 90.000 davon besitzen Waldeigentum unter einer Eigentumsfläche von 10 Hektar Größe. Aktuell sind in Brandenburg rund 16.400 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit einer Fläche von rund 178.500 Hektar in 266 Forstbetriebsgemeinschaften organisiert.

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