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Gedenken an die jüdische Synagoge in Frankfurt (Oder): 200 Jahre seit der Einweihung

Am Montag, 11. September 2023 jährt sich die Einweihung der Jüdischen Synagoge in Frankfurt (Oder) zum 200. Mal. Dieses Ereignis nimmt die Stadtverwaltung gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde zum Anlass und lädt um 18.00 Uhr zu einem öffentlichen Gedenken an den historischen Standort der Synagoge. Der Treffpunkt ist der Synagogenstein auf dem Brunnenplatz.

Die 1823 eingeweihte Synagoge war im 19. Jahrhundert religiöses Zentrum jüdischen Lebens in der Stadt. Die Gemeinde galt als liberal, was auch in der guten Nachbarschaft zur nichtjüdischen Frankfurter Bevölkerung Ausdruck fand. Dies änderte sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und verschärfte sich nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933. In der Reichspogromnacht 1938 wurde auch die Frankfurter Synagoge in Brand gesetzt und bis zum Kriegsende 1945 das gesamte jüdische Leben in der Stadt ausgelöscht. Das Gebäude der Synagoge wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Papierlager genutzt.

In den Nachkriegsjahren wurde die Synagoge im Rahmen des Wiederaufbaus und der Neustrukturierung der Innenstadt abgerissen. Heute verläuft die Karl-Marx-Straße über den historischen Standort der Synagoge, an den seit den 1980er Jahren der Gedenkstein auf dem Brunnenplatz erinnert.

Claus Junghanns, Bürgermeister und Beigeordneter für Ordnung, Sicherheit, Wirtschaft und zentrale Dienste: „Zum Zeitpunkt des Abrisses der Synagoge gab es keine jüdische Gemeinde mehr in Frankfurt (Oder) und damit auch niemanden, der gegen den Abriss hätte Einspruch erheben können. Mit der Veranstaltung wollen wir die Erinnerung an jüdisches Leben vor dem Holocaust wachhalten und mit unseren mittlerweile wieder etwa 300 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in Frankfurt (Oder) leben, die Verbindung stärken. Ich freue mich auf diese Gelegenheit!“

Larissa Bargtel, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Frankfurt (Oder): „Ich bin froh, dass die jüdische Gemeinde in Frankfurt (Oder) zum bekannten, ersuchten und anerkannten Ort der städtischen Familie geworden ist. Ich danke der Stadt und der aktiven Bürgerschaft für die Unterstützung der Vorbereitung dieser Gedenkveranstaltung.“

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung lädt die Jüdische Gemeinde ab etwa 18.30 Uhr in ihr Gemeindehaus (Halbe Stadt 30) ein, um den dortigen Gebetsraum sowie Zeugnisse der Stadtgeschichte zu präsentieren.

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