Potsdam

Gedenken heißt: nicht vergessen – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 27. Januar 2024

#Potsdam – Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus finden am 27. Januar 2024 in Potsdam zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt.

Um 11 Uhr auf dem Willi-Frohwein-Platz/ Am Findling erinnert Oberbürgermeister Mike Schubert zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums und der Initiative „Omas gegen Rechts“ an den Holocaust und die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.

Der Willi-Frohwein-Platz ist dem Auschwitzüberlebenden und Zeitzeugen Willi Frohwein (1923-2009) gewidmet, an den auf der Veranstaltung der Weggefährte Joachim Pilarski erinnern wird.

Um 14 Uhr laden die Landeshauptstadt Potsdam und die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ zu einer Gedenkstunde in die Gedenkstätte Lindenstraße ein. Auch dort spricht Oberbürgermeister Mike Schubert, ebenso die Ministerin Dr. Manja Schüle sowie der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche, Dr. Jan Kingreen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Geltow.

Im Anschluss findet in der Gedenkstätte eine Lesung aus den Gerichtsreportagen von Gabriele Tergit statt. Die Schauspielerin Claudia Lietz liest aus den zwischen 1924 und 1933 für die Berliner Tageszeitung und die Weltbühne verfassten Texten.

Oberbürgermeister Mike Schubert: „Der 27. Januar ist ein Tag des Gedenkens, des Nachdenkens und des Innehaltens. Auschwitz ist das Symbol des Grauens und des Bruchs mit der Zivilisation. Doch Auschwitz ist nicht nur ein Symbol, sondern auch eine Mahnung! Denn wo wir aufwachen, wenn wir nicht wachsam sind, das zeigte sich in diesen Tagen mit aller Deutlichkeit nach dem Aufdecken des Treffens der neuen Rechten in Potsdam. Das Erstarken der Rechten ist ein direkter Angriff auf unsere Demokratie. Wir müssen wachsam bleiben, um nicht eines Tages in einem Deutschland aufzuwachen, das dem von 1933 ähnelt. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft widerstandsfähig und stark bleibt gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierungen von Minderheiten. Darin liegen Vermächtnis und Auftrag des heutigen Gedenktages.“

Vor dem Hintergrund des unlängst aufgedeckten Geheimtreffens der neuen Rechten in einer Potsdamer Villa ruft Oberbürgermeister Mike Schubert gemeinsam mit dem Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ zu einem Bekenntnis für eine freiheitliche und tolerante Gesellschaft auf. Unter dem Motto „Gedenken heißt: Nicht vergessen!“ findet am Samstag um 17 Uhr auf dem Platz der Einheit am Denkmal der Opfer des Faschismus eine Kundgebung statt.

„Bringen Sie gerne eine Taschenlampe oder einfach Ihr Handy-Licht mit! Gleichzeitig bitten wir alle Menschen in der Mitte der Gesellschaft auch in anderen Städten: Geht am 27. Januar um 17 Uhr mit Lichtern auf die Straße oder stellt ein Licht ins Fenster. Denn die dunkle Zeit des Nationalsozialismus darf nicht wiederkommen“, sagt Oberbürgermeister und Vorsitzender des Bündnis Potsdam bekennt Farbe, Mike Schubert.

Um 21 Uhr wird zudem im Hans Otto Theater in einer Lesung aus den Recherchen von Correctiv der „Geheimplan der neuen Rechten gegen Deutschland“ aufgeführt und in einem anschließenden Expertengespräch erläutert.

Der 27. Januar ist seit 1996 ein bundesweit gesetzlicher Gedenktag. und erinnert an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945.
Der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ wurde vom damaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog eingeführt. Seither findet im Deutschen Bundestag eine Gedenkstunde statt.

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