Gerhard Kurt Müller „LA GRANDE GUERRE“ im KUNST-GESCHOSS – prägende Persönlichkeit der „Leipziger Schule“
Mit folgenden einordnenden Worten richtet sich Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider an die Ausstellungsbesucher:
Carsten Schneider – Staatsminister – Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland
Hier meine einführenden Worte in die Ausstellung:
„Das künstlerische Werk von Gerhard Kurt Müller (GKM) in knappe Worte zu fassen scheint unmöglich. Malerei, Grafik und Skulptur sind für ihn gleichwertige Ausdrucksformen. Seine spätere plastisch und reliefartig wirkende Malerei und die Reduktion der Figur mit expressiver Steigerung ihrer Bewegungen, der Hang zur Monumentalität und eine handwerklich perfekte Malhaut wurden später sein Markenzeichen.
Der Einsatz als Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg und die Kampfhandlungen bei der Landung der Alliierten in der Normandie waren prägende Lebenserfahrungen. In französischer Kriegsgefangenschaft hatte er erste Kontakte mit dem Antikriegsroman „Le Feu“ von Henri Barbusse.
Bereits in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts schuf GKM größere Holzschnitte zum Roman von Barbusse. Zeitgleich befasste sich GKM mit reduzierten und äußerst ausdrucksstarken plastischen Werken zum Thema. Die prägende Erfahrung des Krieges ließ den Künstler GKM nicht mehr los. In den Jahren 2002 und 2003 holte den nunmehr 77-Jährigen die Vergangenheit nochmals ein. Mit Feder, Stift, Ölpastell und Aquarell entstand ein zeichnerisches Werk von insgesamt 80 Zeichnungen, die das Thema für ihn am eindrücklichsten darstellen ließen. GKM fasste seine zeichnerischen Blätter zum Zyklus „LA GRANDE GUERRE“ zusammen, jener Bezeichnung der Franzosen für den Ersten Weltkrieg.
Als vor zweieinhalb Jahren die Vorbereitungen für diese Ausstellung durch den Kurator in Gang gesetzt wurden, standen die Vermittlung der künstlerischen Inhalte dieses Zeichnungswerkes und thematische Plastiken von Gerhard Kurt Müller im Mittelpunkt. Der 24. Februar 2022 transferierte das Ausstellungskonzept in die brutale Wirklichkeit – Aggressionskrieg in Europa. Die Zahl der Mitmenschen, die den Zweiten Weltkrieges mit all seinen Folgen aus eigener Erfahrung erlebten und uns heute hautnah davon berichten könnten, wird von Tag zu Tag weniger.
Mit dieser Ausstellung mahnt uns der Zeitzeuge Gerhard Kurt Müller mit seinem zeichnerischen und thematisch plastischen Werk über die Unmenschlichkeit zweier Weltkriege.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich der Witwe von Gerhard Kurt Müller, Frau Ilse Stein und der Gerhard-Kurt-Müller-Stiftung Leipzig für die offene Zusammenarbeit meinen herzlichen Dank aussprechen.“
Frank W. Weber – Kurator der Stadtgalerie KUNST-GESCHOSS
vom Donnerstag, 20. Juli bis Sonntag, 27. August 2023,
immer Donnerstag, Samstag und Sonntag von 13-18 Uhr, Eintritt frei!
Stadtgalerie KUNST-GESCHOSS
Uferstraße 10 – 14542 Werder (Havel) Inselstadt
http://kunst-geschoss.tumblr.com