Berlin

Gewerkschaft ver.di und Arbeitgeber*innenverband AGV 4B vereinbaren Eckpunkte für einen Sozialen Dialog zur gemeinsamen Zusammenarbeit

Die Gewerkschaft ver.di Berlin-Brandenburg und der Arbeitgeber*innenverband Beschäftigung, Bildung und Beratung in Berlin e. V. (AGV 4B) haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um die Branchen Beschäftigung, Bildung und Beratung zu stärken und die Arbeitsbedingungen sowie die Entwicklungsmöglichkeiten der Beschäftigten in diesen Bereichen zu verbessern. Die Sozialpartner*innen wollen mit diesem Schritt sicherstellen, dass der Wettbewerb in den Branchen über die Qualität und nicht über Kostendumping bei den Arbeitsbedingungen ausgetragen wird. Ein wichtiger Baustein ist hierfür ein allgemeinverbindlicher Branchentarifvertrag, der als allgemeiner Standard in den Branchen gelten soll.
Die Unterzeichnenden betonen ihr gemeinsames Ziel, die Aufwertung der genannten Branchen voranzutreiben und die Arbeitsbedingungen sowie die Attraktivität als Arbeitgeber*innen in diesen Bereichen zu steigern. Dabei wird auf die Bedeutung von Dialog, Gedankenaustausch und Handeln auf gleicher Augenhöhe hingewiesen. Insbesondere die Förderung der Tarifgebundenheit und betrieblichen Mitbestimmung stehen im Fokus dieser Zusammenarbeit.
Die „Brancheninitiative Sozialer Dialog Beschäftigung, Bildung und Beratung in Berlin“ steht für eine ganzheitliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Wertschätzung in diesen zentralen gesellschaftlichen Bereichen. Die Unterzeichnung dieser Erklärung markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber*innenverband und Gewerkschaft zum Wohle der Beschäftigten und der Unternehmen in den Branchen insgesamt.
„Die Beschäftigten brauchen eine verlässliche Regelung ihrer Arbeitsbedingungen. Deshalb stellen wir die Entwicklung eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrags ins Zentrum unserer Aktivitäten. Die Träger brauchen zudem eine verlässliche Refinanzierung durch den Senat und die Bezirke. Dafür setzen wir uns im Rahmen des sozialen Dialogs gemeinsam ein.“ erklärt Jana Seppelt, zuständige Landesbezirksfachbereichsleiterin von ver.di.
„Unser Ziel ist ein allgemeinverbindlicher umfassender branchenbezogener geschlechtergerechter Tarifvertrag mit einem tätigkeitsbezogenen Entgeltsystem. Die Refinanzierung muss auch durch den Bund gesichert werden. Gemäß unserer Satzung sprechen wir alle Unternehmen und Organisationen an, die in Berlin im öffentlich geförderten sozialen Sektor Beschäftigungsförderung, Bildungs- und Beratungsangebote umsetzen.“ erklären Mechthild Rawert und Detlef Bischur, Vorsitzende des AGV 4B.
Der AGV 4B ist im Jahr 2021 gegründet worden. Insgesamt arbeiten in Berlin ca. 39.000 Beschäftigte in den Branchen Beschäftigung, Bildung und Beratung, davon 70 Prozent Frauen.

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