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Grundlage für die Naturverjüngung: Landesbetrieb Forst Brandenburg erwartet bessere Forstsaatguternte in diesem Jahr

Waldsieversdorf – Derzeit läuft in den Brandenburger Wäldern die Erntesaison für Saatgut. Als erste Baumart wurde bereits die Vogelkirsche beerntet – mit rund 760 Kilogramm konnte eine weit überdurchschnittliche Menge gesammelt werden. In diesem Jahr wird erstmalig nach zwei Jahren zudem wieder eine größere Ernte von Eicheln und Bucheckern erwartet. Die Saatguternte von Baumarten für die Verjüngung des Waldes erfolgt in speziell dafür zugelassenen Waldbeständen von Juli 2022 bis in den April des Folgejahres.

 

Die Verfügbarkeit von geeignetem Saat- und Pflanzgut sind für die Naturverjüngung und die Wiederaufforstung von Schadflächen elementar. Die Klimaveränderungen der letzten Jahre haben aber auch hier ihre Spuren hinterlassen. Trockenheit und der damit einhergehende Stress verhindern, dass die Bäume ausreichend fruktifizieren, also Samen bilden. Dies führt immer wieder zu Engpässen bei der Versorgung. So fiel die Forstsamenernte 2021 ausgesprochen schlecht aus: Nur bei Nebenbaumarten wie Esskastanie, Europäischer Lärche oder Vogelkirsche konnten gute Ergebnisse erzielt werden. Bei der für den Waldumbau dringend benötigten Traubeneiche wurde nur ein Fünftel der benötigten Menge in schlechter Qualität geerntet, bei Rotbuche, Douglasie und anderen Arten fiel die Ernte komplett aus. Durch mehrere schlechte Erntejahre in Folge haben sich die Saatgut – Lagerbestände bei vielen Arten abgebaut.

Ein erstes positives Ernteergebnis lieferte in dieser Erntesaison die Vogelkirsche. Ihre Früchte sind nicht zum Verzehr vorgesehen. Aus den Samen werden in den kommenden Jahren in den Baumschulen neue Bäume angezogen. Mit 760 Kilogramm kam dieses Jahr eine weit überdurchschnittliche Erntemenge zusammen. Im vergangenen Jahr lag die Erntemenge bei rund 445 Kilogramm.

Zurzeit ist in Brandenburg bei der Douglasie, einer ursprünglich aus Nordamerika stammenden Nadelbaumart, die Ernte in vollem Gange. Mit Hebebühnen werden in bis zu 40 Meter hohen Baumkronen die Zapfen in den Kronen gepflückt. Speziell ausgebildete Baumsteiger, die direkt am Stamm in die Kronen steigen, kommen dabei nur noch selten zum Einsatz. Nach der Ernte gehen die Zapfen zur Aufbereitung in eine Samendarre. Im vergangenen Jahr konnte kein Saatgut geerntet werden.

Rotbuche und den heimischen Eichenarten haben in diesem Jahr reichliche geblüht. Ob es wegen der großen Trockenheit auch zu einer guten Samenernte kommt, bleibt abzuwarten. Die Rotbuchensaaternte fiel im vergangenen Jahr komplett aus, bei Roteiche lag die Menge mit 9.237 Kilogramm etwas über dem Durchschnittswert, während die Ernten bei Stieleiche (78, 5 Kilogramm) und Traubeneiche (23.469 Kilogramm) deutlich zu wenig ausfielen. Das Saatgut wird nach zwei schlechten Samenjahren daher dringend benötigt. Es wird entweder direkt als Saat im Wald ausgebracht oder geht zur Pflanzenanzucht in Baumschulbetriebe, die aus den Bucheckern und Eicheln dann die benötigten Jungpflanzen heranziehen.

Durch Naturverjüngung, Saat oder Pflanzung wird in Brandenburg der Waldumbau vorangebracht, Schadflächen wiederbewaldet und der Wald verjüngt. Großflächig kann der Waldumbau nur über Naturverjüngung und angepasste Wildbestände gelingen. Jedoch ist Naturverjüngung nicht überall möglich. Dann ist es wichtig, dass das richtige herkunftsgesicherte Saat- oder Pflanzgut im Wald verwendet wird. Bei der Saatguternte werden deshalb sogenannte Stammzertifikate ausgestellt, mit denen der „Geburtsort“ der Samen dokumentiert wird.

Weitere Informationen unter: www.forst.brandenburg.de