Politik

Habeck diskutiert mit Expertenkreis die Zukunft des Automobilstandorts Deutschland

Bundesminister Dr. Robert Habeck hat sich heute mit dem Expertenkreis „Transformation der
Automobilwirtschaft“ (ETA) getroffen. Das Gespräch drehte sich um die aktuelle Situation des
Automobilstandortes Deutschland und die Bedingungen einer erfolgreichen Transformation. Dabei
standen Weichenstellungen für eine resiliente Rohstoff- und Halbleiterversorgung sowie die Nutzung
von Fahrzeugdaten im Zentrum. Im Vorfeld hatte der Expertenkreis Handlungsempfehlungen hierzu
erarbeitet.
Bundesminister Dr. Robert Habeck: „Eine erfolgreiche Transformation am Automobilstandort
Deutschland ist zentral für den Standort Deutschland. Die Automobilwirtschaft ist
Innovationstreiber und wichtiger Arbeitgeber in unserem Land. Wir müssen gemeinsam die
Transformation hin zu klimafreundlichen Antrieben, die bereits im vollem Gange ist, konsequent
gestalten, damit Deutschland auch künftig vorn dabei ist bei der Herstellung von innovativen und
qualitativ hochwertigen Fahrzeugen.“
„Wir unterstützen als Bundesregierung die Automobilindustrie – Hersteller und Zulieferer – bei
diesem Wandel – allein im BMWK tun wir das mit mehr als sechs Milliarden Euro in den kommenden
Jahren. Mit der Umsetzung unserer Eckpunkte für eine sichere Rohstoffversorgung und der
Unterstützung großer Produktionsansiedlungen im Halbleiterbereich stärken wir Lieferketten und
Zukunftstechnologien am Standort Deutschland. Davon wird gerade auch die Automobilwirtschaft
maßgeblich profitieren.“
Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, Vorsitzende des ETA–Expertenkreis Transformation der
Automobilwirtschaft: „Ein zentrales Thema für den Expertenkreis ist die Resilienz der automobilen
Lieferketten. Deshalb haben wir „Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Resilienz automobiler
Rohstoff-Lieferketten“ erarbeitet und heute veröffentlicht. Der Expertenkreis empfiehlt ein breites
und flexibles Maßnahmenpaket mit folgenden Kernelementen: Schaffung von Transparenz über das
Angebot, die Nachfrage und die Kritikalität von Rohstoffen, Absicherung des steigenden Bedarfs
durch diversifizierte außereuropäische Importe und Stärkung der Kreislaufwirtschaft sowie ein
Vorantreiben technischer Innovationen.“
Frau Prof. Dr. Ina Schaefer, Vorsitzende des ETA–Expertenkreis Transformation der
Automobilwirtschaft: „Neben einer zuverlässigen Rohstoffversorgung spielen Halbleiter bereits heute
und zukünftig noch stärker eine sehr wichtige Rolle für die Automobilwirtschaft. Auch zur
„Halbleiterkomponenten-Versorgung der deutschen Automobilwirtschaft“ hat der Expertenkreis heute
Handlungsempfehlungen verabschiedet. Wir empfehlen die Stärkung der Kooperation entlang der
gesamten Wertschöpfungskette, eine Förderung der benötigten Berufe und Studiengänge sowie die
Fokussierung der öffentlichen Förderung auf die Teile der Wertschöpfungskette, die eine
strategische Bedeutung für die Automobilwirtschaft haben und bei denen gleichzeitig eine gute
Ausgangsposition im internationalen Wettbewerb besteht.“
Der Expertenkreis hat heute zudem Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung eines möglichen
regulatorischen Rahmens zur Nutzung von Fahrzeugdaten, -funktionen und -ressourcen vorgelegt. Ein
zentraler Faktor für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilwirtschaft ist
eine erfolgreiche digitale Transformation. Die Fahrzeuge werden vernetzt und generieren immer mehr
Daten, gleichzeitig steigt der Wertschöpfungsanteil von Software in den Fahrzeugen. Die Nutzung von
Fahrzeugdaten birgt ein hohes Innovationspotenzial, weil Produkte verbessert werden und neue
Angebote generiert werden können. Dabei müssen Datenschutz, Fahrzeug- und Verkehrssicherheit, ein
angemessener Schutz von Geschäftsgeheimnissen und der Schutz geistigen Eigentums gewahrt bleiben.
Mit dem Ziel einer resilienten Rohstoffversorgung setzt sich das BMWK bei den Verhandlungen zum
Critical Raw Materials Act auf EU-Ebene für eine Stärkung der Lieferketten und der zirkulären
Wirtschaft ein. Gleichzeitig werden derzeit Förderinstrumente erarbeitet, die Unternehmen bei der
Sicherung ihrer Rohstoffversorgung unterstützen. Dies bezieht sich sowohl auf F&E-Tätigkeiten als
auch auf Investitionen in konkrete Projekte im Bereich Primär- und Sekundärrohstoffgewinnung zur
Sicherung der Rohstoffversorgung im In- und Ausland.
Die Bundesregierung forciert zudem den Ausbau der Halbleiterfertigung entlang der
Wertschöpfungskette in Deutschland durch umfangreiche Fördermaßnahmen im Rahmen des EU-Chips Act
und der IPCEI Mikroelektronik Kommunikationstechnologie. Mit der geplanten Ansiedlung von TSMC
(Joint Venture mit Bosch, Infineon und NXP) in Dresden, Intel in Magdeburg oder ZF/Wolfspeed in
Ensdorf sowie dem Ausbau von Infineon in Dresden sind innovative Großinvestitionen angekündigt,
von denen insbesondere auch die Automobilwirtschaft profitieren wird.
Der Expertenkreis „Transformation der Automobilwirtschaft“ besteht aus 13 Mitgliedern, die von
Bundesminister Dr. Robert Habeck für die Legislaturperiode berufen wurden. Das unabhängige
Beratungsgremien erarbeitet Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Transformation der
Automobilwirtschaft und bezieht dabei weitere Expertinnen und Experten mit ein. Alle aktuellen
Informationen und Veröffentlichungen zum Expertenkreis Transformation der Automobilwirtschaft

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