Potsdam

IHK-Umfrage: „Gastronomen haben Existenzsorgen“

Unternehmen: Preiserhöhungen und Rückgang von Investitionen befürchtet/Personalabbau trotz Fachkräftemangel

„Die Gastronomen zwischen Prignitz und Fläming haben Existenzsorgen.“ Das sagt Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam. „Die befragten Unternehmen berichten uns von einer zunehmend schwierigeren Lage. Insbesondere die Ankündigung, dass ab 2024 der reguläre Mehrwertsteuersatz für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen wieder gelten wird, vertreibt die zuletzt optimistischere Stimmung aus dem Herbst. Die Betriebe erwarten nun sinkende Umsätze, Auswirkungen auf ihre Investitionsplanungen und trotz der angespannten Lage auf dem Fach- und Arbeitskräftemarkt sogar einen Abbau von Personal.“ Das ist das Ergebnis aus einer aktuellen Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Potsdam unter gut 130 Leistungsträgern aus Gastronomie und Beherbergungsgewerbe.

Nach den Angaben der Unternehmen ist die aktuelle Geschäftslage der Brandenburger Gastgeberinnen und Gastgeber nicht gut, aber mehrheitlich zumindest solide. Sorgen bereiten den Unternehmen vor allem die Geschäftsaussichten. Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen mit einer Verschlechterung. Kein einziges Unternehmen geht von steigenden Umsätzen aus. Gingen im Herbst noch rund die Hälfte der Unternehmen von einem gleichbleibenden Umsatzaufkommen aus, sind es aktuell nur noch weniger als ein Drittel. Etwa 90 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe gehen von steigenden Verzehrpreisen aus.

Die befragten Unternehmen berichten, dass neben der Mehrwertsteuer, steigende Kosten für Zulieferer, Transport (Maut), Personal sowie Energie weitere Belastungen darstellen. Eine Weitergabe der Kosten an die Kunden sei angesichts der Krisenbelastungen der vergangenen Jahre unumgänglich.

Bei den Fragen, ob sich eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die Investitions- und Beschäftigungsplanungen in den nächsten 12 Monaten auswirkt, fielen die Antworten der Unternehmen deutlich aus. Rund 90 Prozent der Betriebe rechnen mit sinkenden Investitionen und etwa 70 Prozent der Unternehmen planen mit weniger Personal.

Die Befragung fand vom 5. bis zum 12. Dezember 2023 statt.

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