BrandenburgLandkreis Prignitz

Katrin Lange besucht Hochwassergebiete

Die brandenburgische Finanzministerin Katrin Lange (SPD) besuchte am Donnerstag
die Prignitzer Hochwassergebiete an der Elbe. Dabei erklärten ihr Bernd Lindow
(Sachbereichsleiter Umwelt in der Kreisverwaltung), Marcus Bethmann
(Sachbereichsleiter Brand- und Katastrophenschutz) und Landrat Christian Müller die
aktuelle und sich mittlerweile entspannende Lage an ausgewählten Stellen.
Die Gruppe besichtigte zunächst den neuen Deich in Breese, durch den jetzt einige Häuser im
Ort vor dem Elbe-Rückstau in die Stepenitz geschützt sind. Dieser Deich hat dieser Tage seine
erste große Bewährungsprobe bestanden – die zum Beispiel 2013 überschwemmten
Grundstücke an der Trift blieben diesmal trocken..
Weiter ging die Rundfahrt zum Elbe-Pegel bei Wittenberge und dann entlang der Deichlinie
vorbei an der Autobahnbaustelle bis nach Müggendorf. Dort laufen auch schon die
Vorbereitungen für den geplanten Beginn von Vorbereitungsarbeiten für den
Deichbauarbeiten am kommenden Montag – eine eigens errichtete Umfahrung im Ort konnte
bereits am Donnerstag genutzt werden.
Letztes Ziel der Tour war das Gebiet der Deichrückverlegung am bösen Ort bei Wustrow.
Katrin Lange zeigte sich beeindruckt vom reibungslosen und professionellen Ablauf der
Hochwasserbekämpfung und lobte das gute Zusammenspiel aller Beteiligten.
Deichbau-Finanzierung gesichert: 39 Millionen Euro im Landeshaushalt 2024
Klar wurde auch: Die Finanzierung der dringend nötigen Sanierung des Deichs bei Wentdorf
ist auch bei einem möglichen Wegfall der GAK-Mittel* im Zuge der Haushaltskrise des
Bundes gesichert. Die eingesetzten Landesmittel können aus nicht verbrauchten Mitteln der
Vorjahre verstärkt werden.

Im Doppelhaushalt 2023/2024 des Landes sind für 2023 für Deichbau und Hochwasserschutz
insgesamt 38.460.000 Euro und für das gerade angebrochene Jahr 2024 insgesamt 39.390.400
Euro eingestellt worden.
Die aktuelle Lage: Die Hochwassersituation entspannt sich

Mit der derzeitigen Kälteperiode hat sich die Hochwasserlage an der Elbe und ihren
Nebenflüssen deutlich entspannt, denn mit dem Frost geht das Wasser sehr stark zurück. Am
Donnerstag wurde bei Wittenberge gegen Mittag ein Pegelstand von 5,78 Meter festgestellt –
im Laufe des Tages sollten noch wenige Zentimeter hinzukommen.
Zwar steigt das Wasser an der Elbe wie prognostiziert gerade noch einmal leicht an, es wird
aber wohl die Sechs-Meter-Marke nicht noch einmal erreichen und ab Wochenende wieder
sinken. Gerechnet wird nach Angaben des Landesamtes für Umwelt damit, dass am Montag
die Alarmstufe 2 wieder aufgehoben werden kann – dies ist dann der Fall, wenn bei
Wittenberge der Wasserstand auf unter 5,50 Meter sinkt.
Auch an der Löcknitz werden fallende Wasserstände verzeichnet.
An der Stepenitz konnte bereits am Montag die Alarmstufe 1 aufgehoben werden. Daher gibt
es seitdem auch keinen Hochwassersachstandsbericht aus diesem Bereich mehr. Am Deich
bei Breese wird auch schon seit Dienstag kein Wasser mehr von der Landseite abgepumpt –
es ist schlicht nicht mehr nötig.
Bei der Lagebesprechung im Sachbereich Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises
Prignitz in Perleberg am Donnerstagnachmittag gab es auch noch einen Hinweis zur Havel,
wo bei Havelberg (Sachsen-Anhalt) immer noch Alarmstufe II gilt. Auf dem Fluss waren am
Donnerstag sogar Eisbrecher unterwegs.
Die unterbrochene Beseitigung des Treibgutes kann mit dem Ablaufen der Hochwasserwelle
auch wieder aufgenommen werden. Das Treibgut muss beseitigt werden, da es die Deiche
beschädigen könnte.
Ein weiteres Thema sind Wühltiere an den Deichen, die den Hochwasserschutzwällen
Schäden zufügen könnten. Mit Stand vom Donnerstag wurden dabei alleine im Bereich der
Löcknitz deswegen 32 Nutrias und ein Fuchs geschossen. Auch im Gebiet der
Deichrückverlegung bei Lenzen wurde ein Nutria erlegt.
Biber mussten noch nicht erlegt werden. In der Lagebesprechung wurde aber deutlich, dass
sie an den Deichen mittlerweile ein sehr viel größeres Thema sind als noch etwa 2013.
Der von Kräften des Landesamtes für Umwelt versehene Kontrolldienst an der Elbe läuft bis
einschließlich Sonntag noch täglich weiter. Danach wird er vorerst nicht mehr notwendig,
genauso wie die Lagebesprechungen nur noch bei erneutem Bedarf wieder stattfinden. Die
nächste Mitteilung zum Hochwasser wird es geben, wenn die Alarmstufe 2 an der Elbe
aufgehoben werden kann.
*GAK bedeutet Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des
Küstenschutzes“ und ist das wichtigste nationale Förderinstrument zur
Unterstützung der Land- und Forstwirtschaft, Entwicklung ländlicher Räume und zur
Verbesserung des Küsten- und Hochwasserschutzes.

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