Potsdam

„Krieg der Mütter“, Filmreihe im Kino2online, ab 1. Februar 2023

Krieg zieht sich durch alle Zeiten, und ist mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine so nahe an Deutschland herangerückt, wie lange nicht mehr. Während in Nachrichten Berichte um Frontverläufe und Politik im Vordergrund stehen, kommen andere Geschichten erst in der Rückschau an die Oberfläche, zum Teil erst nach Jahren. In dieser Reihe blicken wir zurück auf die deutsche Kriegsgeschichte – und widmen sie den Frauen und Müttern, die in dem Chaos und Leid des Krieges ganz eigene Kämpfe austrugen.

Die Regisseurinnen der drei ausgewählten Filme erforschen, was ihre Mütter in den Zeiten des Krieges taten, wofür sie sich entschieden, wovor sie flohen. Dafür finden sie eine jeweils eigene Erzählform: ob als Spielfilm („Deutschland, bleiche Mutter“), als Reflektion auf die Hinterlassenschaften („Mein Leben Teil 2“) oder als Spurensuche, wo kaum noch Erinnerung vorhanden ist („Meine Mutter, ein Krieg und ich“). Deutlich wird in jedem der drei Filme das Schweigen, in das die Mütter in der Zeit des Wiederaufbaus verfallen – eine Zeit, in der ihre Kraft und Stärke, ihr Beruf und ihre Selbstständigkeit oftmals nicht mehr gebraucht wurden. Und so werden auch erst nach Jahren die vielschichtigen, verdrängten Narben deutlich, mit denen sich die Erlebnisse von damals – bewusst oder unbewusst – bis heute selbst in die Nachkommen eingegraben haben.

Die Filmreihe wurde gemeinsam mit Studierenden des Master-Studiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF konzipiert.

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