BrandenburgCottbus

Länderübergreifende Gesellschaft für das Lausitz Festival gegründet

Görlitz/Cottbus. Die in Gründung befindliche „Lausitz Festival GmbH“ wird ab April
2023 das Lausitz Festival durchführen. Dafür sprachen sich der Stadtrat Görlitz am
15.12.2022 und die Cottbuser Stadtverordnetenversammlung am 21.12.2022 aus. Mit
der neuen Lausitz Festival GmbH ist es der Bundesbeauftragten für Kultur und
Medien, den Bundesländern Brandenburg und Sachsen sowie den Städten
Cottbus/Chóśebuz und Görlitz gelungen, eine echte länderübergreifende Struktur zu
schaffen, die fest in der Region verankert ist, einem internationalen künstlerischen
Anspruch folgt und dabei in ihrer Auswirkung zugleich für die gesamte Lausitz steht.
Sitz der Gesellschaft wird Görlitz mit einer weiteren Geschäftsstelle in
Cottbus/Chóśebuz. Das Programm des spartenübergreifenden Kunstfestivals, welches
traditionell vom 25. August bis Mitte September viele außergewöhnliche und
international besetzte Veranstaltungen u.a. in den Sparten Konzert, Theater,
Liederabend, Jazz, Ausstellung, Gespräch, Film und Literatur in der ganzen Lausitz anbietet, wird somit 2023 erstmals von der eigens gegründeten gemeinnützigen
Gesellschaft verantwortet.
Für den Intendanten des Lausitz Festivals, Professor Daniel Kühnel, ist diese neue
Arbeits- und Rechtsgrundlage seines seit 2019 stattfindenden Festivals ein „logischer,
notwendiger und sehr motivierender Schritt der Planungssicherheit für Künstler,
Publikum und die Macher hinter den Formaten. Dass wir unsere Festivalmarke so fest
etabliert haben, dass nun auch die länderübergreifende Zusammenarbeit und
langfristige Finanzierung gesichert ist, eröffnet uns und dem Publikum ganz neue
Möglichkeiten.“ Mit der Lausitz Festival GmbH werde zudem in unsicheren und
dunklen Zeiten mit Krieg, Abgrenzung und Krisen das klare Bekenntnis von
Engagierten aus Politik, Bürgerschaft und Kultur gegeben, dass Kunst vor allem
Menschen, Länder und Nationen verbinde. Daraus wiederum erwachse eine Stärkung
von Demokratie, Toleranz und Offenheit in Europa, welche die Zukunft als etwas
Gestaltbares aufzeigt.
Den Auftakt im Jahr 2019 und drei komplette Spielzeiten des Lausitz Festivals hat die
Görlitzer Kulturservicegesellschaft verantwortet. Für deren Geschäftsführerin Maria
Schulz ist dieser nächste Schritt Auszeichnung und Herausforderung zugleich: „Wir
haben im Team eine Riesenleistung über vier Jahre gezeigt. Dafür bin ich allen
Mitwirkenden, dem Bund und den Ländern sehr dankbar. Mit unserer Zielsetzung,
ganzjährig und noch weiter in der Fläche unser Festival zu platzieren, mussten
zwingend die Strukturen angepasst werden. Als ein Festival innerhalb des Portfolios
der Görlitzer Kulturservice GmbH ist das nicht nebenbei zu stemmen. Zusammen mit
Cottbus werden wir aber effektiv, synergetisch und länderübergreifend wachsen
können.“ Jetzt sei die Grundlage für eine belastbare und nachhaltige Trägerstruktur
beim Lausitz Festival gelungen. „Das hat Potential für die gesamte Lausitz. Dadurch
gelangen zusätzliche Fördermittel in die Region, die u.a. im Beherbergungsgewerbe,
im Bereich Veranstaltungstechnik, in Bewerbungsmaßnahmen, in der Schaffung von  Arbeitsplätzen etc. eingesetzt werden“, betont Maria Schulz. Für die
brandenburgische und sächsische Lausitz bedeute das zudem viele weitere positive
Effekte im touristischen Bereich und der internationalen Wahrnehmung.
Der Oberbürgermeister von Cottbus/Chóśebuz, Tobias Schick freut sich, „mit Görlitz
noch enger und verantwortungsvoller für die Entwicklung des länderübergreifenden
Festivals zusammenzuarbeiten. Die Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH
übernehmen hier eine wichtige Funktion für das kulturelle Umland jeweils in der
Nieder- und Oberlausitz. Der Glanz der internationalen Kunst, die das Festivalteam in
die Lausitz holt, soll nachhaltig sein und anziehend wirken für Gäste aus aller Welt –
und uns Lausitzerinnen und Lausitzern ein neues kulturelles Selbstbewusstsein im
Strukturwandel geben. Davon bin ich überzeugt.” Der Oberbürgermeister der Stadt
Görlitz, Octavian Ursu, sagt: „Die Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH, als unsere
städtische Tochtergesellschaft, hat das Lausitz-Festival in den letzten Jahren mit ihrer
überregional und erfolgreich geleisteten Arbeit auf einen guten Weg gebracht. Mit
der Gründung der Lausitz-Festival GmbH zusammen mit der Stadt Cottbus und mit
Sitz in Görlitz kann die Arbeit an dem länder- und spartenübergreifenden
Kunstfestival unter optimalen Bedingungen fortgeführt werden.“
Hintergrund
Nach der Zustimmung der städtischen Gremien in Görlitz und Cottbus/Chóśebuz wird bis 1.
April der Gesellschaftsvertrag umgesetzt und mit Leben gefüllt. Cottbus/Chóśebuz und die
noch aktuelle Trägerin Görlitzer Kulturservice GmbH haben je hälftig das Gründungskapital
von 25.000 Euro für die neue Gesellschaft bereitgestellt. Die finanzielle Planungssicherheit
bildet sich aktuell in den Haushaltsplänen der Länder und des Bundes ab und wurde mit
einer Rahmenvereinbarung dieser drei Partner bestätigt. In beiden Städten wird die Lausitz
Festival GmbH im Stadtbild mit Geschäftsstellen sichtbar und personell besetzt. Die
Finanzierung des Lausitz Festivals übernehmen weiterhin der Bund und die Länder
Brandenburg sowie Sachsen, deren Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke und Michael  Kretschmer zudem Schirmherren des Festivals sind. Bis zum 1. April wird eine
Geschäftsführung, ein Aufsichtsrat und eine Gesellschafterversammlung der neuen Lausitz
Festival GmbH etabliert. Neben der eigentlichen Aufführungszeit vom 25. August bis Mitte
September kann das Festival nun das ganze Jahr über Veranstaltungen durchführen und
langfristigere Kunstprojekte umsetzen.
Das Lausitz Festival wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien, Claudia Roth, sowie mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und
Kultur des Landes Brandesburg und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft,
Kultur und Tourismus.
www.lausitz-festival.eu

Kommentar verfassen