Potsdam

Landeshauptstadt Potsdam legt Personalbedarfsanalyse vor

290 neue Stellen in den kommenden beiden Jahren geplant / Organisationsuntersuchungen für Kernbereiche wie Personal, E-Government, Bildung und Wohnen in Auftrag gegeben

Die Ergebnisse einer internen Personalbedarfsanalyse hat die Landeshauptstadt heute im Hauptausschuss für die anstehende Beratung des Doppelhaushaltes 2023/24 vorgelegt. Insgesamt 290 neue Stellen sind für die kommenden beiden Jahre in der Verwaltung der Landeshauptstadt zusätzlich geplant, um weiterhin gesetzliche Vorgaben erfüllen, einen modernen und rechtssicheren Betrieb aufrechterhalten und die strategischen Ziele konsequent umsetzen zu können. Noch in diesem Jahr sind 196 neue Stellen sowie weitere 94 Stellen im kommenden Jahr geplant. Aktuell arbeiten mehr als 2600 Personen für die Verwaltung der Landeshauptstadt, etwa 330 Stellen (Stand Ende Dezember) sind nicht besetzt.

„Mit der Personalbedarfsanalyse haben wir den Stadtverordneten eine Vorlage überreicht, die transparent und detailliert die Herausforderungen aus den einzelnen Geschäftsbereichen in Verbindung mit den für uns vorhandenen Möglichkeiten der Personalgewinnung darstellt. Neues Personal bedeutet einerseits zusätzliche Personalkosten im Haushalt, andererseits sind auch die Anzahl der möglichen Einstellungsverfahren pro Jahr aufgrund der begrenzten Kapazität der Personalerinnen und Personaler endlich“, sagt Dieter Jetschmanegg, Dezernent für Zentrale Verwaltung. Im vergangenen Jahr hat die Landeshauptstadt etwa 145 Millionen Euro für Personalkosten ausgegeben, im kommenden Doppelhaushalt sind 153 Millionen Euro für dieses und 164 Millionen Euro für das kommende Jahr an Personalkosten eingeplant. Das sind knapp 20 Prozent des gesamten Ergebnishaushaltes.

„In einer wachsenden Stadt wie Potsdam muss sich zwangsläufig auch die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhen, um eine bürgernahe, effiziente und moderne Verwaltungsarbeit sichern zu können. Pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner in der Stadt haben wir 14 Stellen – im Vergleich zu Städten mit ähnlicher Größe in Deutschland liegen wir im Mittelfeld, was den Stellenbesetzungsquotienten betrifft“, sagt Dieter Jetschmanegg. Die 290 neuen Personalstellen in diesem und nächsten Jahr werden vor allem in den Geschäftsbereichen Bildung, Kultur, Jugend und Sport (77 Stellen) sowie Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit (152,25 Stellen) sowie Zentrale Verwaltung (34 Stellen) geschaffen. Der Rest verteilt sich auf andere Bereiche (16,75 Stellen) geschaffen. Davon sind 65 Stellen für kommunale Kitas, sechs Stellen für Kinderschutz, 58 Stellen für die Feuerwehr und den Rettungsdienst, 47 Stellen für die Leistungssicherung sozialer Hilfen, 26 Stellen IT- und Personalbereich, zwölf Stellen im Bereich Wohngeld und sieben Stellen im öffentlichen Gesundheitsdienst sowie alle anderen in anderen Aufgabengebieten vorgesehen.

Eine weitere positive Entwicklung ist die Anzahl der jährlich durchgeführten Stellenausschreibungen: Seit drei Jahren steigt deren Anzahl sprunghaft an – im vergangenen Jahr wurden 488 Bewerbungsverfahren durchgeführt, im Jahr davor waren es 408, im Jahr 2020 waren es 304 (2017: 274). „Durch den Aufbau eines Recruitingteams und einem stärkeren Arbeitgebermarketing ist es uns in den vergangenen drei Jahren gelungen, mehr Verfahren durchzuführen und auch mehr Stellen zu besetzen“, so Jetschmanegg. Seit 2019 konnten 1333 neue Mitarbeitende gewonnen werden, 885 Kolleginnen und Kollegen haben im gleichen Zeitraum das Haus verlassen. „In den vergangenen Jahren ist es uns sehr gut gelungen, sowohl den Stellenaufwuchs zu füllen als auch den Generationenwechsel zu vollziehen. Aber der Arbeitsmarkt ist begrenzt“, sagt Jetschmanegg. Nicht für jede Stelle würde eine Person mit den dafür notwendigen Qualifikationen gefunden, was unter anderem die Stellen für Bauingenieure, Mitarbeitende im öffentlichen Gesundheitsdienst, der Sozialarbeit und im Bereich IT betrifft.

Unter anderem für eine strategische und umfassende Personalbemessung werden in den kommenden Monaten weitere Organisationsuntersuchungen stattfinden, deren Ergebnisse für den Aufstellungsprozess des kommenden kommunalen Haushaltes 2025/2026 vorliegen soll. „Die jetzige Analyse zeigt, dass wir alle verpflichtenden Aufgaben der Verwaltung erfüllen können. Für besonders neuralgische Bereiche werden wir trotzdem analysieren lassen, welcher grundsätzliche und dauerhafte Stellenbedarf für die Leistungserfüllung notwendig ist und wie aktuelle, krisenbedingte Bedarfe einzuordnen sind“, so Jetschmanegg. Dazu gehören u.a. der Fachbereich Bildung, Jugend und Sport, der Fachbereich Wohnen, Arbeit und Integration, der Fachbereich Personal und Organisation sowie der Fachbereich E-Government.

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