Brandenburg

Prozess der Aufarbeitung in Burg hat begonnen

Die Prüfung und Aufarbeitung der Vorfälle mit verfassungsfeindlichen Symbolen und Äußerungen an der Grund- und Oberschule Burg (Landkreis Spree-Neiße) hat begonnen und wird in den kommenden Wochen weiter fortgesetzt. Daran beteiligen sich aktiv die Schulleitung, Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler. Das Staatliche Schulamt Cottbus, das erst durch die öffentliche Berichterstattung auf die Situation aufmerksam gemacht wurde, begleitet als untere Schulaufsicht diesen Prozess der Klärung.

Die zuständigen Schulrätinnen und Schulräte haben in den vergangenen Tagen intensive Gespräche mit allen Beteiligten über die bekannt gemachten Vorwürfe geführt. In den Gesprächen wurde bestätigt, dass es Vorfälle mit verfassungsfeindlichen Symbolen und Äußerungen gegeben hat. Gegenüber den Schülerinnen und Schülern ist mit pädagogischen Maßnahmen reagiert worden. Geklärt werden muss nach wie vor, ob die Kommunikation im Kollegium mit der notwendigen Transparenz stattgefunden hat.

Alle an Schule Beteiligten in Burg sind derzeit sensibilisiert und zeigten in den Gesprächen eine klare Positionierung zu demokratischen Werten. Das bedeutet insbesondere die Bereitschaft, sich offensiv mit Gefährdungen auseinanderzusetzen und klare Haltung bei rechtsextremen Vorfällen zu zeigen. Die Lehrkräfte und die Schulleitung wollen dies künftig konsequent umsetzen.

Über einen einheitlichen und offenen Umgang mit extremistischen und menschenfeindlichen Äußerungen soll sich das Kollegium – auch mit Hilfe eines Coachings – besser verständigen. Die Schule wird die Auseinandersetzung mit extremistischem Gedankengut bei einzelnen Schülerinnen und Schülern aufgrund der aktuellen Kritik noch intensivieren. Begleitet wird sie dabei durch den Schulberater der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg). Er wird zudem gemeinsam mit den Beteiligten geeignete und gewünschte Angebote zur Demokratiebildung weiterentwickeln.

Die Grund- und Oberschule Burg führt seit vielen Jahren Projekte für Toleranz, Vielfalt und ein demokratisches Miteinander durch. Dazu zählen Besuche der Gedenkstätten Auschwitz und Jamlitz, das Projekt „Gelebte Demokratie“ mit Besuchen im Kreistag Spree-Neiße und im Bundestag, die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Fremde in Brandenburg“ oder Projekte zu demokratischen Werten, zum Nationalsozialismus sowie über Respekt und Toleranz.

Das Bildungsministerium nimmt Kritik ernst. Ein offener und konstruktiver Dialog über den Umgang ist vor allem möglich, wenn der öffentliche Druck auf Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aus der Verborgenheit der Anonymität nicht weiter forciert wird. Daher lädt das Bildungsministerium alle Interessierte zu dem schon in der vergangenen Woche angekündigten Fachgespräch zum Umgang mit Gewalt und Extremismus an Schulen ein.

Klar ist: Das Bildungsministerium duldet kein extremistisches Gedankengut und keine Gewalt an Schulen in Brandenburg. Die im Rundschreiben 09/21  „Hinsehen – Handeln – Helfen“ vom 22. Juni 2021 beschriebenen Regeln sind allen in Schulen Beschäftigten bekannt. Alle Beteiligten sollen für ein angst- und gewaltfreies Schulklima Sorge tragen. Erst wenn Vorfälle den staatlichen Schulämtern bekannt werden, haben sie die Möglichkeit bei der Aufarbeitung des gemeinsamen Umgangs mit Extremismusvorfällen zu unterstützen.

Weitere Informationen:

Demokratieprojekte an der Grund- und Oberschule Burg (im Anhang)

Rundschreiben 09/21  „Hinsehen – Handeln – Helfen Angst- und gewaltfrei leben und lernen in der Schule

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