Blaulicht

Senior wird Opfer von Betrügern

#Potsdam, Potsdam West – Dienstag, 18. April 2023 – 


Am Dienstag erstattete ein 82-Jähriger bei der Polizei eine Anzeige, nachdem er Opfer eines Betruges geworden war. Am Vortag meldet sich ein vermeintlicher Mitarbeiter einer Bank und erläuterte dem älteren Herren, dass es auf seinem Konto ungewöhnliche Verfügungen gegeben hat. Was der ältere Herr zu diesem Zeitpunkt nicht ahnte, am anderen Ende des Telefons war keineswegs die Bank seines Vertrauens, sondern ein Betrüger. Durch geschickte Gesprächsführung gelang es dem Betrüger persönliche Informationen des Herren zu erlangen und ihn dazu zu veranlassen einen Link in einer gleichzeitig verschickten E-Mail zu betätigen. Dadurch war der Betrüger offenbar in der Lage aus der Ferne auf das Konto des Potsdamers zuzugreifen. Als der Herr am Dienstagvormittag dann sein Konto persönlich in der Bankfiliale überprüfte, stellte er fest, dass mehr als 10.000 Euro von seinem Konto verschwunden waren. Der 82-Jährige erstattete umgehend eine Anzeige. Die Kriminalpolizei ermittelt nun zum Sachverhalt.

 

So funktioniert die Masche mit den falschen Bankmitarbeitern:

 

In der Regel erfolgt der Anruf des angeblichen Bankmitarbeiters überraschend, nicht selten außerhalb der üblichen Öffnungszeiten der Bankfiliale. Im Display des Telefons erscheint in einigen Fällen dabei tatsächlich die korrekte Rufnummer des kontoführenden Instituts. Diese ist heute mit einfachen technischen Tricks zu fälschen. Zunächst weist der falsche Bankmitarbeiter den Angerufenen häufig auf ein angebliches Problem mit dessen Konto hin. Es geht fast immer um die Sicherheit im Onlinebanking, Sicherheitsabfragen oder eine dubiose Falschüberweisung von dem Konto, welche die Bank angeblich stoppen möchte. Die rhetorisch geschulten Anrufer verwickeln die Bankkunden in ein Gespräch und entlocken dabei ganz geschickt TAN-Nummern oder Freischalt-Codes. In einigen Fällen veranlasste der kriminelle Anrufer sogar aus dem gekaperten Onlinebanking heraus die Zustellung neuer Banken-App-Zugangsdaten mit Sicherheitscodes per Post an den Kunden und fragte den Briefinhalt am Telefon – vorgeblich zum Datenabgleich – ab.

 

Im Erfolgsfall hat der Anrufer Zugriff auf das komplette Kontovermögen des Angerufenen und kann Überweisungen ausführen, eine virtuelle Zahlungskarte auf einem Mobiltelefon erstellen und damit sowohl einkaufen wie auch Bargeld am Automaten abheben oder das TAN-Verfahren auf ein eigenes Mobilgerät ummelden.

 

Die Kriminalpolizei rät:

 

  • Geben Sie niemals persönliche Daten oder Bankdaten am Telefon preis! Gesundes Misstrauen schützt.
  • Beenden Sie das Gespräch, wenn Sie den leisesten Verdacht hegen, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte und verständigen Sie unverzüglich Ihre Bank.
  • Falls Sie Opfer einer Straftat geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

 

Weitere Informationen und Verhaltenstipps erhalten Sie auf der Seite der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK): https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/

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