Potsdam

Umfrageergebnis: 81 Prozent plädieren für städtischen Zuschuss an die SPSG – Mehrheit lehnt Parkeintritt ab

Ergebnisse Bürgerbefragung zum Park Sanssouci: Klare Mehrheit lehnt Parkeintritt ab / Deutliches Votum für Zuschuss / Stadtverordnete tagen am 4. Oktober zum Thema

Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent der Befragten hat sich grundsätzlich gegen einen seitens der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten geplanten Parkeintritt für den Park Sanssouci ausgesprochen. Das hat eine repräsentative Bürgerumfrage ergeben, die im September durch die Landeshauptstadt Potsdam durchgeführt worden ist. 6547 ausgewählte Potsdamerinnen und Potsdamer haben die Befragung mit Fragen zum Nutzungsverhalten des Parkes und der Meinung zum geplanten Eintritt erhalten, 1780 Personen haben sich an der Umfrage beteiligt.

„Das Ergebnis zeigt sehr deutlich, dass der überwiegende Teil der Potsdamerinnen und Potsdamer einen weiterhin freien Zugang zum Park Sanssouci wünscht. Ich sehe das als Auftrag, gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten dafür zu sorgen, dass kein Eintritt im Park Sanssouci erhoben wird. Die Bedingungen, unter denen dies möglich ist, haben wir miteinander verhandelt und den Stadtverordneten zur Beschlussfassung vorgelegt. Auch für dieses Vorhaben, einen städtischen Zuschuss an die Stiftung zu bezahlen und damit den Parkeintritt zu verhindern, gibt es eine überwältigende Zustimmung der Befragten“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert.

81 Prozent der Befragten haben gesagt, die Stadt soll einen Zuschuss an die Stiftung bezahlen und damit einen Beitrag zum Pflegeaufwand des Parks Sanssouci leisten, selbst bei Einschränkungen der eigenen finanziellen Möglichkeiten. Die Stiftung hat immer wieder betont, die finanzielle Beteiligung der Stadt an den Pflegekosten im Park sei Grundvoraussetzung dafür, dass die Stiftung auf einen Eintritt in den Park verzichtet.

Diese Ergebnisse der Umfrage sind am Freitag der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sowie den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung übermittelt worden. Darüber hinaus hat Oberbürgermeister Mike Schubert Kulturministerin Dr. Manja Schüle und den Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Prof. Martin Vogtherr, der sich auf einer Auslandsdienstreise befindet, persönlich telefonisch über die Ergebnisse informiert.

Am kommenden Mittwoch tagen die Stadtverordneten zum Thema. Die Verwaltung hat dafür eine Beschlussvorlage vorgelegt und schlägt darin vor, dass in den kommenden fünf Jahren bis Ende 2028 jährlich 800.000 Euro als Pflegezuschuss an die Stiftung zu bezahlen sind, sowie, dass die Stiftung sich zur Bildung eines zivilgesellschaftlichen Bürgerbeirates verpflichtet, um die Potsdamer Bürgerschaft bei der Definition der Parks als Orte der Erholung besser einzubinden.

Die Stadtverordneten im Hauptausschuss haben der Vorlage der Verwaltung am Mittwoch bereits zugestimmt und den Weg für eine abschließende Beschlussfassung am Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung bereitet.

Es war die zweite Umfrage der Landeshauptstadt nach 2016 zum Thema Parkeintritt Park Sanssouci. Damals hatten sich 55,6 Prozent der Befragten gegen einen Parkeintritt ausgesprochen (2023 sind es 57 Prozent), zugleich aber 97 Prozent der Befragten den Schutz der Welterbe-Parks als wichtig bis sehr wichtig eingestuft.

Verantwortlich für die Schlösser und Gärten ist die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG). Zuwendungsgeber sind der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Der Stiftungsrat hatte erstmalig im Jahr 2013 beschlossen, aufgrund fehlender eigener finanzieller Mittel einen pflichtigen Parkeintritt für den Park Sanssouci einzuführen. Alternativ kann die Stadt Potsdam jedoch städtische Mittel zur Verfügung stellen und damit den pflichtigen Parkeintritt verhindern. In den vergangenen Jahren hatte Potsdam sich verpflichtet, jährlich eine Million Euro an die Stiftung zu zahlen. Diese Vereinbarung läuft Ende 2023 aus. Mit einem weiteren städtischen Zuschuss, die den Stadtverordneten zur Entscheidung vorliegt, würde die Stadt weiterhin jährlich 800.000 Euro an die Stiftung zahlen. Dafür garantiert die Stiftung, dieses Geld in die Potsdamer Parks für die Aufrechterhaltung sowie Steigerung der Qualität der Gärten einzusetzen und keinen Parkeintritt zu verlangen.

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