Berlin

ver.di ruft die Beschäftigten des Sana-Klinikums Lichtenberg zum Streik auf

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des Sana-Klinikums Lichtenberg am 10. und 11. Juni zum Warnstreik auf. Der Streik beginnt am Montag, den 10. Juni, mit Beginn des Frühdienstes.
Hintergrund des Streiks sind die bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Sana-Konzern. Bei einem zweitägigen Verhandlungstermin im Mai legte die Konzernleitung nur ein unzureichendes Angebot vor. Deshalb erhöht ver.di mit dem Streik nun bundesweit den Druck.
„Die Krankenhausbeschäftigten sind das Rückgrat der Gesundheitsversorgung. Ihre harte Arbeit muss auch dementsprechend entlohnt werden. Für sie bedeutet das aktuelle Angebot einen Reallohnverlust. Angesichts der Inflation und des Personalmangels ist hier deutlich mehr notwendig“, erklärt der zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär Max Manzey.
„Das Arbeitgeberangebot sieht keine tabellenwirksamen Erhöhungen im Jahr 2024 vor. Das ist inakzeptabel! Wir befürchten, dass sich dadurch der Personalnotstand weiter verschärft. Bereits jetzt erzählen Kolleginnen und Kollegen, dass sie an andere Kliniken wechseln, weil sie dort mehr verdienen. Die hohe Arbeitsbelastung für die verbliebenen Beschäftigten würde damit weiter steigen“, ergänzt  Yvonne Wiesel, Pflegekraft am Sana Klinikum.
Alicia Paolini, ebenfalls Pflegekraft am Sana Klinikum und Mitglied der Tarifkommission, sieht vor allem großen Handlungsbedarf bei der Attraktivität der Arbeitsplätze für junge Beschäftigte und Auszubildende: „Angesichts des spürbaren Fachkräftemangels ist es erforderlich, die Auszubildenden am Sana Klinikum zu halten. Dafür braucht es bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung.“
Deshalb wollen die Beschäftigten mit dem Warnstreik vor der zweiten Verhandlungsrunde am 13.6. ein Signal an den Arbeitgeber senden.
Die Forderungen in der bundesweiten Tarifbewegung bei Sana sind unter anderem:
– Tabellenerhöhungen von mindestens 12 Prozent, mindestens aber 400 Euro mehr
– 12 Prozent auf alle Zulagen des Entgelttarifvertrages
– Finanzielle Gleichstellung medizinischer Fachangestellter mit Pflegekräften im jeweiligen Beriech und den Funktionsbereichen
– Umgruppierung der Diätassistent:innen von der W3 in die M5
– 200 Euro mehr im Monat für Auszubildende
– Eine Übernahmeprämie für Azubis nach 5 Monaten in Höhe von 1.500 Euro
– 30 Tage Urlaub für Auszubildende
– 3 zusätzliche Urlaubstage oder Geld (Wahlmodell) und 1.500 Einmalzahlung für ver.di Mitglieder
– Laufzeit 12 Monate
Die Streikenden treffen sich am 10. Juni um 7 Uhr zur Streikversammlung in der nahgelegenen Alten Mensa.
Am 11. Juni treffen sich die Streikenden um 9 Uhr vor dem Haupteingang des Sana Klinikums am Eingang Hubertusstraße. Von dort beginnt eine Demonstration mit Start- und Endpunkt am Klinikum Lichtenberg. Die Route verläuft entlang der Frankfurter Allee, Möllendorffstraße und Normannenstraße mit einer Zwischenkundgebung vor dem Ring-Center.

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