Panorama

„Vergiftungsgefahr Frostschutzmittel“

Die Tage werden kürzer, ein jeder spürt es, der Winter naht. Deshalb werden Haus und Garten jetzt winterfest gemacht. Die Geschäftigkeit macht auch vor dem Auto nicht halt. Gewissenhafte Autobesitzer ziehen jetzt Winterreifen auf, der Tank der Scheibenwischanlage wird mit Wasser und Frostschutzmittel aufgefüllt. Doch Vorsicht – Autobesitzer, die Haustiere haben, sollten hier achtsam sein.

„Tiere lieben Frostschutzmittel. Es schmeckt süß und wird daher gerne aufgenommen“, warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. Die Inhaltsstoffe sind dabei für unsere Haustiere sehr giftig. Zum einen greifen sie den Magen-Darm-Trakt direkt an. Erbrechen und Durchfall sind die Folge. Zum anderen kann es nach der Resorption zu neurologischen Symptomen wie Krämpfen, Bewegungsstörungen und rauschartigen Zuständen kommen. „Am schlimmsten sind jedoch die körperlichen Schäden, die beim Abbau des Giftes im Körper entstehen“, erklärt die Tierärztin. Hierbei bilden sich Kristalle, die die Nieren verstopfen. Das kann innerhalb kurzer Zeit zum Tode des Tieres führen. Schon wenige Milliliter verschluckten Frostschutzmittels reichen je nach Größe des Tieres aus, um irreversible Schäden anzurichten.

„Hat ein Tier Frostschutzmittel aufgeleckt, sollte man sofort zum Tierarzt gehen“, empfiehlt die Veterinärin. Der kann eine Spritze verabreichen, die Erbrechen auslöst. Damit wird zumindest ein Teil der Giftmenge aus dem Körper entfernt. Die Gabe von Kohletabletten nützt hier gar nichts. „Außerdem gibt es ein Gegengift, auf das man von selbst nicht kommen würde“, berichtet die Tierärztin mit einem Schmunzeln. „40-prozentiger Alkohol, zum Beispiel in Form von Wodka, in einer Dosierung von 2,5 ml pro Kilogramm Körpergewicht des Tieres hilft, das Schlimmste zu verhindern!“, führt sie aus. Denn gibt man dem Patienten diesen hochprozentigen Cocktail, kommt es nicht zu den verheerenden Abbauprodukten des Frostschutzmittels und die Gefahr es Nierenversagens ist gebannt. „Doch bitte – auch das Einflößen von Hochprozentigem nur unter tierärztlicher Aufsicht!“, mahnt Dr. Hölscher abschließend.

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