FernsehnMedien/Kultur

„Weltspiegel“ – am Sonntag, 11. Juni 2023, 18:30 Uhr im Ersten

Geplante Themen:

Ukraine: Nach der Sprengung des Staudamms – verheerende Zerstörungen rund um den Kachowkaer Stausee

Die Zahlen sind erschreckend: Mindestens 42.000 Menschen sollen nach der Zerstörung des Staudamms von Überflutungen bedroht sein. Auch wenn bisher keine Todesfälle bekannt sind, müssen viele der Einwohner in der Region um ihr Überleben fürchten. Denn der Stausee als Trinkwasser-Reservoir ist nicht mehr verfügbar, die Bewässerung großer landwirtschaftlicher Flächen ist nicht mehr möglich. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Folgen des zerstörten Dammes für die Menschen. (Autorin: Isabel Schayani, ARD-Studio Kiew)

USA: Der bessere Trump? Ron DeSantis – Präsidentschaftskandidat

Floridas Gouverneur Ron DeSantis gilt als „der bessere Trump“. Der republikanische Rechtsaußen pöbelt nicht in der Öffentlichkeit wie Ex-Präsident Trump, setzt den Kulturkampf gegen die liberalen Werte aber mit großer Entschlossenheit fort. In Floridas Schulen sind inzwischen Bücher verboten, in denen rassistische, sexistische oder soziale Diskriminierung diskutiert werden. Lehrkräften ist es untersagt, im Unterricht Diskriminierung auf Grund von Hautfarbe zu thematisieren. Jetzt will DeSantis US-Präsident werden. Der „Weltspiegel“ porträtiert den konservativen Hardliner und sein politisches Handeln im Sonnenstaat Florida. (Autorin: Sarah Schmidt, ARD-Studio Washington D.C.)

Mauritius: Die Vertriebenen von Diego Garcia

Das Chagos-Archipel mitten im Indischen Ozean gehörte über viele Generationen zu Mauritius, als Teil der britischen Kolonie. Im Zuge der Unabhängigkeit erklärten die Briten das Archipel zu einem Übersee-Territorium, alle Einwohner mussten die Inseln verlassen, sie wurden vertrieben. Dann wurden das Chagos-Archipel von den Briten an die USA vermietet. Das US-Militär errichtete die Basis Diego Garcia – und seitdem ist dieser Stützpunkt einer der wichtigsten Bausteine der weltweiten Militärpräsenz. Jetzt fordert Mauritius die Rückgabe, vor einigen Wochen gab es eine Anhörung bei der UNO. Die Vertriebenen wollen zurück in ihr „Zuhause“, auch wenn die Vertreibung der Einwohner des Chagos-Archipels schon vor mehr als einem halben Jahrhundert geschehen ist. (Autor: Norbert Hahn, ARD-Studio Nairobi)

Taiwan: Kriegsspiele im Urlaubsparadies

Die Penghu-Inseln sind ein beliebtes Ferienziel der Taiwaner. Rund 50 Kilometer von der Hauptinsel entfernt, locken sie mit Traumstränden und Feuerwerk jährlich Hunderttausende an. Doch die Inselgruppe befindet sich in einer brisanten Lage. Sie liegt in der Taiwan-Straße, einem der gefährlichsten Konfliktherde der Welt. Penghu wäre im Fall eines militärischen Angriffs ein wichtiges Bollwerk zur Verteidigung Taiwans. Da Peking angekündigt hat, Taiwan notfalls auch mit Gewalt der Volksrepublik China anzuschließen, übt nun auch das Ferienparadies Penghu verstärkt für den Ernstfall. Urlaub im Schatten von Kampfjets und Manövern – wie die Taiwaner mit der ständigen Bedrohung vom Festland umgehen. (Autor: UIlrich Mendgen, ARD-Studio Tokio)

China: Die unfreiwillige Ein-Kind-Nation – Chinas ausgepowerte Mittelschicht (Serie „60 Jahre Weltspiegel“)

Li Huar bezeichnet sich selbst als „Enten-Mutter“. Unter Wasser paddelt sie wie wild, aber oberflächlich sieht man nur den ruhigen Körper. „Enten-Mütter“ gibt es viele in Chinas Großstädten. Sie tun alles, damit ihr Kind eine gute Zukunft hat: Englischkurse schon für Kleinkinder, Ferien-Lernprogramme, neuerdings sind Kurse für Künstliche Intelligenz hoch im Kurs. Li Huars zehnjähriger Sohn Max lernt schon seit fünf Jahren zuhause Englisch, in chinesischer Geschichte bekommt er extra Lernstunden, jeden Tag macht seine Mutter mit ihm Mathematik Hausaufgaben. Max ist Einzelkind, für ein Geschwisterchen, so meint die Mutter Li Huar, hätte sie keine Kraft. Ein typisches Phänomen und ein Grund für Chinas sinkende Geburtenrate. Wir porträtieren Menschen in den großen Städten mit ihren Gründen, nur ein oder kein Kind zu wollen und zeigen, wie in den 80er Jahren das Land gegen Überbevölkerung vorgegangen ist. (Autorin: Tamara Anthony, ARD-Studio Peking)

Indien: Kampf gegen die Holzmafia – Lady Tarzan und ihre Mistreiterinnen

Jamuna Tudu gilt in ihrer Heimat als Legende – seit sie vor 20 Jahren den Kampf gegen die Holzmafia im indischen Bundesstaat Jharkand aufnahm. Jharkand gilt als eine der ärmsten Regionen Indiens, viele der Bauernfamilien leben in einfachsten Verhältnissen. Als immer mehr Wälder illegal abgeholzt und die Böden immer trockener wurden, ging Jamuna Tudu auf Patrouille in die Wälder, um die Holzmafia aufzuhalten. Weil viele sie als Retterin des Waldes in ihrer Heimat sehen, bekam sie den Namen „Lady Tarzan“. Inzwischen hat sie viele Mitstreiterinnen. (Autor: Jakob Schaumann, ARD-Studio Neu Delhi)

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