Brandenburg

17 neue Familienzentren für Brandenburg

Familienzentrum in Fehrbellin öffnet

Die deutliche Aufstockung des Landesbudgets für Brandenburgs Familienzentren trägt Früchte: Dank der neuen Förderrichtlinie des Familienministeriums wird sich die Zahl der Einrichtungen im Land in den nächsten Monaten von 34 auf 51 und damit um 50 Prozent erhöhen. Hinzu kommen neun Modellprojekte. Eines der neuen Familienzentren wurde am heutigen Dienstag in Fehrbellin (Ostprignitz-Ruppin) mit der Übergabe des Zuwendungsbescheides an den Träger, den diakonischen Verein ESTAruppin e.V., eröffnet. Familienzentren sollen Familien in ihrer Vielfalt und generationsübergreifend beraten und unterstützen. Für den Auf- und Ausbau einer landesweit flächendeckenden Versorgung hatte das Familienministerium in diesem Jahr die Fördersumme von 600.000 Euro auf 2,6 Millionen Euro pro Jahr mehr als vervierfacht.

Familienministerin Ursula Nonnemacher: „Ich freue mich sehr, dass das Interesse der Trägerinnen und Träger an der Erweiterung unseres Netzwerks von Familienzentren so außerordentlich groß ist. Die neue Einrichtung in Fehrbellin steht exemplarisch für das, was wir erreichen wollen – nämlich den Ausbau der Beratungs- und Unterstützungsangebote vor allem im ländlichen Brandenburg, wo die Wege oft noch weit, mitunter zu weit sind. Familien – das kann man gar nicht oft genug wiederholen – sind das Rückgrat unseres Landes, unserer Gesellschaft. Doch viel zu oft wissen gerade Familien mit geringerem Einkommen nicht, welche Leistungen und Angebote sie erhalten können. Das müssen und werden wir ändern. Ich wünsche mir und Ihnen, dass das Familienzentrum hier ein echter Treff- und Anlaufpunkt für Familien und Menschen aller Generationen wird.“

Das Familienzentrum Fehrbellin ist zunächst im örtlichen Heimatmuseum untergebracht, soll aber perspektivisch in eine kommunale Kita umziehen, mit deren Bau im nächsten Jahr begonnen werden soll. Geplant sind umfassende Beratungs- und Unterstützungsangebote, beispielsweise für Schwangere, junge Familien, Familien sowie Seniorinnen und Senioren mit geringem Einkommen, Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund, sodass das Zentrum zu einem Ort der Begegnung, des Lernens und der sozialen Integration werden kann. Den Betrieb des neuen Familienzentrums fördert das Familienministerium in diesem Jahr mit gut 14.440 Euro und im nächsten Jahr mit rund 36.000 Euro.

Der Träger des neuen Familienzentrums, der diakonische Verein ESTAruppin e.V., blickt bereits auf eine 25-jährige Tätigkeit im Landkreis Ostprignitz-Ruppin zurück. Hauptsächlich tätig ist der am Gemeinwohl orientierte Verein in den Bereichen Kinder, Jugend und Familie, Migration und Integration, nachhaltiges und globales Lernen sowie Vielfalt und Chancengleichheit.

Das Landesprogramm zur Förderung der Familienzentren startete 2019 mit einer jährlichen Fördersumme von 480.000 Euro, die ab 2021 auf 600.000 Euro pro Jahr aufgestockt werden konnte. Nach der letzten Mittelerhöhung im Haushaltsplan 2023/24 auf jährlich 2,6 Millionen Euro können nun die 34 an Mehrgenerationenhäusern bestehenden Familienzentren ausgebaut sowie neue und modellhafte Projekte aufgebaut werden.

Die 17 neuen Familienzentren, die an verschiedene Einrichtungen, zum Beispiel Eltern-Kind-Zentren oder, wie im Falle von Fehrbellin, künftig an eine Kita angebunden sind, erhalten aktuell die Zuwendungsbescheide. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Projekte:

Neue Familienzentren (Ort, Landkreis/kreisfreie Stadt, Träger)

  1. Friesack, Havelland, Ländliche Erwachsenenbildung Brandenburg e.V.
  2. Niedergörsdorf, Teltow-Fläming, Gemeinde Niedergörsdorf
  3. Wiesenburg/Mark, Potsdam-Mittelmark, Gemeinde Wiesenburg/Mark
  4. Fürstenwalde, Oder-Spree, AWO Kreisverband Fürstenwalde e.V.
  5. Potsdam – Schlaatz, Potsdam, IB Berlin-Brandenburg gGmbH
  6. Fehrbellin, Ostprignitz-Ruppin, ESTAruppin e.V.
  7. Cottbus, OT Neu-Schmellwitz, Cottbus, Jugendhilfe Cottbus, gemeinnützige GmbH
  8. Senftenberg, Oberspreewald-Lausitz, Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
  9. Lübben, Dahme-Spreewald, Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
  10. Kolkwitz, Spree-Neiße, Stiftung SPI
  11. Herzberg, Elbe-Elster, Arbeitslosenverband Brandenburg e.V.
  12. Döbern, Spree-Neiße, SOS-Kinderdorf Lausitz
  13. Calau, Oberspreewald-Lausitz, Stadt Calau
  14. Storkow, Oder-Spree, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
  15. Königs Wusterhausen – OT Schenkendorfer Flur, Dahme-Spreewald, Ev. Kirchenkreis Neukölln
  16. Seelow, Märkisch-Oderland, Diakonisches Werk Oderland-Spree e.V.
  17. Rüdersdorf, Märkisch-Oderland, Haus Kiebitz e.V.

Hinzu kommen weitere neun modellhafte Projekte, die – beispielsweise über mobile, aufsuchende Dienste – Wege erproben, mit denen die Familien gerade auch in ländlichen Regionen noch besser erreicht werden können.

Modellprojekte (Ort, Landkreis/kreisfreie Stadt, Träger)

  1. Familienzentrum in Seelow, Märkisch-Oderland, Diakonisches Werk Oderland-Spree e.V.*
  2. Familienzentrum in Rüdersdorf, Märkisch-Oderland, Haus Kiebitz e.V.*
  3. Zossen, Teltow-Fläming, Gemeinnützige Arbeitsförderungsgesellschaft Klausdorf gGmbH
  4. Neuenhagen, Märkisch-Oderland, IB Berlin-Brandenburg gGmbH
  5. Michendorf, Potsdam-Mittelmark, Caritas für das Erzbistum Berlin e.V.
  6. Strausberg – OT Hegermühle, Märkisch-Oderland, AWO Ortsverein Strausberg
  7. Senftenberg, Oberspreewald-Lausitz, Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH
  8. Neuhausen-Spree, Spree-Neiße, SOS-Kinderdorf Lausitz
  9. Prenzlau, Uckermark, Interessengemeinschaft Frauen und Familie Prenzlau e.V.

*Anmerkung: Die neuen, stationären Familienzentren in Seelow und Rüdersdorf erproben außerdem noch jeweils ein Modellprojekt und sind daher doppelt aufgeführt.

Das Familienministerium unterstützt über die Förderung der Familienzentren und Projekte hinaus deren Vernetzung untereinander, Maßnahmen der Qualitätssicherung, zum Beispiel durch Schulungen und Fachveranstaltungen, sowie Öffentlichkeitsarbeit. Dafür wurde in diesem Jahr neben der Servicestelle für Familienzentren an Mehrgenerationenhäusern eine zweite Servicestelle eingerichtet, die sich in Trägerschaft des Vereins Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. befindet.

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