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„37°“: „Trans – Drei Generationen, eine Reise“ in ZDFmediathek und im ZDF

Drei Transmenschen aus drei Generationen: „37°“ hat die 69-jährige Nora, die 32-jährige Sophie und den 16-jährigen Luca über zwei Jahre begleitet und erzählt ihre Geschichten. Was bewegt sie, was wollen sie, wie leben sie? Der Film „Trans – Drei Generationen, eine Reise“, von Autor Daniel Hartung und Autorin Ulrike Schenk, ist am Dienstag, 19. März 2024, ab 8.00 Uhr, in der ZDFmediathek (fünf Jahre langabrufbar) und um 22.15 Uhr im ZDF zu sehen.

Nora hat Anfang der 70er-Jahre ihre eigene Transidentität entdeckt. Ihr Weg führte sie aus der süddeutschen Heimat nach Westberlin. Hier konnte sie sein, wie sie sich fühlte. Und dennoch hat sie auch in Berlin gesellschaftliche Stigmatisierung erlebt: Ihre Tätigkeit in einem Buchladen musste sie aufgeben. „Früher habe ich einige Jahre nachts als Frau gearbeitet und mich tagsüber in ein immer weniger männlich aussehendes Wesen zurückverwandelt. Dann kam endlich der Punkt, auch tagsüber als Frau unterwegs zu sein.“ Seitdem lebt Nora als Frau Eckert und war 36 Jahre lang in einer Firma tätig, ohne sich im Kollegium als Transmensch zu erkennen zu geben. „Ich wollte keine tolerierte Ausnahme sein, kein Paradiesvogel. Ich wollte einfach nur Frau Eckert sein.“ Eine Geschlechtsangleichung kam für sie nie in Frage: „Ich habe verstanden, dass man eine weibliche Identität in einem männlichen Körper besitzen und leben kann.“

Sophie, die im Körper eines Jungen geboren wurde, entschied sich nach dem Auszug von Zuhause, als Frau zu leben. Für sie gehört eine medizinische Geschlechtsangleichung dazu, um sich ganz und gar weiblich zu fühlen. Die Transfrau hat vor einigen Jahren mit einer Hormontherapie begonnen und Gesichtszüge und Körperbau wurden zunehmend weiblicher. Nun ist es soweit: Sophie kann sich der langersehnten Operation unterziehen. „Für mich gibt es dann das Wort ‚Transgender‘ oder ‚Transe‘ nicht mehr.“

Luca (16) wusste schon in der Grundschule, dass er ein Junge ist – der im Körper eines Mädchens geboren wurde. Seine Familie hat ihn, auf dem Weg zu seiner neuen Identität, von Anfang an unterstützt. Gemeinsam haben sie viele Gespräche mit Psychologen geführt. Unter Freunden und Bekannten ist es aber nicht immer leicht für Luca. „Das Transsein ist nicht wirklich akzeptiert in der Gesellschaft. Man wird noch ziemlich oft heruntergemacht dafür.“ Aber Luca kennt seinen Weg. Auch er beschäftigt sich mit dem Gedanken an eine Geschlechtsangleichung und spricht mit seinem Arzt darüber.

Die Sendung wird mit Audiodeskription und Untertiteln angeboten.

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