Potsdam

Aufstehen für die Freiheit – 70. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR

An den 70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR im Juni 1953 erinnern die Landeshauptstadt Potsdam, die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) und das Potsdam Museum in öffentlichen Veranstaltungen.

Am Mittwoch, 14. Juni, um 18 Uhr beleuchtet der Historiker Dr. Peter Ulrich Weiß (LAkD) im Potsdam Museum die Massenproteste und ihre dramatischen Nachwirkungen in Brandenburg und der DDR und geht eigens auf die Situation in Potsdam ein. Im Anschluss an den Vortrag eröffnet eine szenische Lesung von historischen Zeitdokumenten besondere Einblicke in das damalige Ereignisgeschehen in Potsdam. Diese Collage über einen Schlüsselmoment ostdeutscher Zeitgeschichte, konzeptionell erarbeitet von Marius Schmidinger vom Potsdam Museum und Dr. Peter Ulrich Weiß, gestalten die Schauspielerin Alina Wolff und Schauspieler Paul Wilms vom Hans Otto Theater.

Am Samstag, 17. Juni, um 14 Uhr findet in der Gedenkstätte Lindenstraße eine Veranstaltung im Gedenken an die Opfer der ersten großen Protestbewegung in der DDR mit dem Niederlegen von Kränzen und Blumen statt. Zur Veranstaltung werden die Ergebnisse des Comicworkshops „Widerstand zeichnen“ mit Schülerinnen und Schülern präsentiert. Sie zeigen, wie junge Menschen sich mit dem Thema Volksaufstand und dem Haftort Lindenstraße künstlerisch auseinandersetzen. Schon vor der Gedenkveranstaltung um 13 Uhr findet eine Sonderführung durch die Gedenkstätte Lindenstraße statt, die den Fokus auf die Ereignisse um den 17. Juni 1953 und die in diesem Zusammenhang anschließenden zahlreichen Verhaftungen in Potsdam legt.

Am 17. Juni 1953 protestierten rund eine Million Menschen in Ost-Berlin und in der gesamten DDR gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Die weitgehend friedlichen Demonstrationen für bessere Lebensbedingungen, Demokratie und Freiheit wurden mit sowjetischen Panzern und unter Beteiligung der Volkspolizei blutig niedergeschlagen. Mehr als 50 Menschen starben dabei; etwa 15.000 Männer und Frauen kamen im Zusammenhang mit dem Aufstand in Haft. Zahlreiche Menschen wurden auch in die Lindenstraße 54 in Potsdam eingesperrt.

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