Brandenburg

Ein Blick in den Urzustand der Natur – Umweltministerium zeigt Ausstellung zum Welterbe Buchenwälder

Potsdam – Europa war einst von ausgedehnten Buchenwäldern geprägt. Allerdings sind diese Buchen-Urwälder heute bis auf kleinste Reste verschwunden. Die wertvollsten der uralten, naturnahen Buchenwälder gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. Noch bis Ende März können Besucherinnen und Besucher im historischen Treppenaufgang des Großen Waisenhauses in Potsdam die Ausstellung „Weltnaturerbe alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ sehen.

Das „Weltnaturerbe alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ der UNESCO besteht bisher aus 94 Teilgebieten, von denen fünf in Deutschland liegen. Dazu gehört auch der Grumsin bei Angermünde im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Das Weltnaturerbe wird durch eine gemeinsame Lenkungsgruppe der beteiligten Bundesländer vertreten, für die Brandenburg seit diesem Jahr den Vorsitz hat.

Die Buchenurwälder und alten Buchenwälder der UNESCO-Welterbenaturstätte zeigen eine vom Menschen ungenutzte Welt – den Urzustand der Natur. Aufgrund des massiven Rückgangs dieser naturnahen Waldbestände zählen sie im weltweiten Vergleich zu den stark bedrohten Lebensräumen unseres Kontinents, obwohl die Buche als Art selbst nicht gefährdet ist. Die Welterbestätte vereint und schützt die letzten Reste unberührter uralter Buchenwälder.

Im Jahr 2007 wurden die Buchenurwälder der Karpaten in der Ukraine und der Slowakei in die Welterbeliste eingeschrieben, 2011 wurde diese mit der Einschreibung der alten Buchenwälder Deutschlands um fünf deutsche Teilgebiete erweitert. Im Nachgang folgten weitere Nominierungen, so dass die Welterbestätte heute 94 einzigartige Buchenwaldgebiete in 18 Staaten Europas umfasst.

Die Ausstellung „Weltnaturerbe alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ präsentiert und erläutert auf 18 großformatigen Tafeln die Buchenwaldgebiete in den europäischen Staaten. Jedes Gebiet ist in seiner Zusammensetzung von Klima, Boden, Flora und Fauna einzigartig auf der Welt. Ebenfalls weltweit einzigartig ist die Ausbreitungsgeschichte der Buche. Sie begann vor 12.000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit – ein Prozess, der bis heute anhält. Die Ausstellung verdeutlicht zudem den dringend notwendigen Schutz der Buchenwälder in Europa.

Die Ausstellung ist noch bis Ende März im historischen Treppenaufgang des Großen Waisenhauses in Potsdam, in der Lindenstrasse 34 a, wochentags in der Zeit zwischen 9 -16 Uhr zu besichtigen. In dem Gebäude hat unter anderem die Abteilung Naturschutz des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz ihren Dienstsitz.

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