Fischsterben in der Oder macht Regelungen notwendig
Allgemeinverfügung erlassen
Oberbürgermeister René Wilke erließ heute, am Freitag, 12. August 2022 mit sofortiger Wirkung eine Allgemeinverfügung, die Maßnahmen zum Schutz vor potentiell toxischem Oderwasser enthält.
Die Allgemeinverfügung gilt ab sofort und für den Verlauf der Oder entlang des Stadtgebietes von Frankfurt (Oder).
Verboten ist demnach:
- das Baden,
- das Tauchen,
- das Schöpfen von Wasser mit Handgefäßen mit Ausnahme einer behördlichen Probenentnahme,
- das Viehtränken,
- das Schwemmen sowie
- das Betreten von Uferflächen zum Zweck der Fischerei (Angeln).
Die Allgemeinverfügung gilt so lange, bis sie der Oberbürgermeister nach Beendigung der Gefahrenlage für die Allgemeinheit aufhebt.
Zur Begründung dieser Allgemeinverfügung:
In der zweiunddreißigsten Kalenderwoche kam es zu einem Fischsterben an der Oder im Bereich des Landkreises Oder-Spree, der Stadt Frankfurt (Oder) sowie stromabwärts. Proben aus der automatischen Messstation Frankfurt (Oder) wurden in das Landeslabor Brandenburg gebracht. Laut Mitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zeigen erste Analyseergebnisse, dass am 8 August 2022 eine starke Welle organischer Substanzen in der Oder durch Frankfurt ging und sich seitdem flussabwärts – aktuell bis Schwedt – fortsetzt. Die Auswirkungen auf das Ökosystem lassen auf synthetische chemische Stoffe, sehr wahrscheinlich auch mit toxischer Wirkung für Wirbeltiere schließen. Die Ursache dieser Stoffeinträge ist derzeit noch unklar. Zudem hat das Landesamt für Umwelt eine Beprobung der verendeten Fische angeordnet, um die Ursache des Fischsterbens zu analysieren. Daher ist davon auszugehen, dass der Kontakt mit Wasser aus diesem Gewässer für Mensch und Tier gefährlich ist.
Oberbürgermeister René Wilke: „Diese Allgemeinverfügung beinhaltet Regeln, die unseren zuvor erteilten Warnmeldungen und Hinweisen orientieren. Abgestimmt mit den umliegenden Landkreisen an der Oder legen wir hiermit Regeln fest, die von den allermeisten Frankfurterinnen und Frankfurtern zuvor bereits vorbildlich beachtet wurden. Von Bedeutung ist vor allem die Schaffung eines rechtlichen Rahmens. Wie viele Menschen in unserer Region hoffe ich sehr, dass die Geltung dieser Verfügung nur von kurzer Dauer sein wird und ich sie bald wieder aufheben kann.“