Brandenburg

GFMK unterstützt UN-Kampagne „Orange The World“ zum Schutz von Frauen vor Gewalt

Anlässlich des Internationalen Aktionstags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November ruft die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister sowie -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) in einer gemeinsamen Erklärung zur Unterstützung der UN-Kampagne „Orange The World 2023“ auf. Mit der Kampagne setzt UN Women seit 1991 weltweit ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Brandenburg hat in diesem Jahr den Vorsitz der GFMK inne.

In der von Brandenburgs Frauenministerin und GFMK-Vorsitzenden Ursula Nonnemacher unterzeichneten Erklärung heißt es:

„Gewalt gegen Frauen ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. Sie ist sogar eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen weltweit. Frauen und Mädchen leiden unter psychischen, körperlichen und sexualisierten Gewalterfahrungen. Dies geschieht sowohl im Privaten als auch im öffentlichen und digitalen Raum.

Auch in Deutschland ist die Betroffenheit groß: Jede dritte Frau erfährt mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt. Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden Tag versucht ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten, und jeder dritte Versuch gelingt. Mehr als die Hälfte aller Frauen meidet im Dunkeln bestimmte Orte und fühlt sich unsicher. Geschlechtsspezifische Gewalt ist nicht nur eine individuelle Gewalttat, sondern stellt eine eklatante Verletzung der Menschenrechte dar. Dies verlangt gesamtgesellschaftliches Handeln von allen!

Mit dem Engagement von UN Women rund um den Internationalen Aktionstag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November wird ein wichtiges Signal gesetzt, um diese breit in der Öffentlichkeit zu thematisieren, Betroffene zu ermutigen, gesamtgesellschaftlich den Blick für Gewalt zu schärfen und politische Maßnahmen gegen die Gewalt zu diskutieren. Die GFMK unterstützt das unerschütterliche und vielfältige Engagement von UN Women Deutschland für den Schutz und die Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Auch in den Beschlüssen der 33. GFMK spiegeln sich die Forderungen nach Stärkung von Schutzmaßnahmen und Rechtsvorschriften wider. Zentral ist die Bekämpfung von Geschlechterstereotypen, die Unterstützung von bestehenden Hilfenetzwerken und die Zusammenarbeit aller Beteiligten, um wirksame Strategien zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu entwickeln.“

Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf das Thema aufmerksam, jeweils vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte: https://unwomen.de/orange-the-world-2023/.

Anlässlich des Aktionstags am 25. November hat das Frauen- und Gleichstellungsministerium in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. zudem eine landesweite Plakataktion unter dem Motto „Häusliche Gewalt. Sie können etwas tun.“ gestartet. Auf dem Motiv wird in einfachen Schritten erklärt, was man selbst gegen häusliche Gewalt tun kann. 7.400 Plakate in den Größen A3, A4 und A5 werden kostenlos an landesweit rund 500 Behörden und öffentliche Institutionen verteilt. Darüber hinaus steht das Motiv als Farb- und als Schwarzweiß-Variante in den genannten Formaten auf der Ministeriums-Homepage unter https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/frauen-und-gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/kampagne/ zum Download bereit.

Hintergrund

Die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) ist die Fachministerkonferenz, die Grundlinien für eine gemeinsame Gleichstellungs- und Frauenpolitik der Bundesländer festlegt und Maßnahmen zur Chancengleichheit und -gerechtigkeit von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen beschließt.

Die Beschlüsse zielen darauf ab, bestehende Benachteiligungen von Frauen abzubauen und Chancengleichheit in allen Lebensbereichen herzustellen. Die Beschlüsse der GFMK entfalten zwar keine unmittelbaren Rechtswirkungen, haben jedoch politische Bindungs- und Durchsetzungskraft.

Die konstituierende Sitzung fand am 7. November 1991 in Potsdam statt. Die GFMK findet einmal jährlich unter rotierendem Vorsitz statt. Nach Brandenburg wird 2024 Baden-Württemberg den Vorsitz übernehmen. Das Bundesfrauenministerium nimmt als ständiger Gast an der Konferenz teil.

Internet: www.gleichstellungsministerkonferenz.de

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