Brandenburg

Integrationstour: Ministerin Nonnemacher besucht Angebote in Cottbus und Luckau

Programm „Telefon- und Videodolmetschen in Brandenburg“ gut gestartet: Bereits über 360 Einrichtungen haben sich registriert

Im Rahmen der Integrationstour durch Brandenburg besucht Integrationsministerin Ursula Nonnemacher heute (28. Juli 2023) in der kreisfreien Stadt Cottbus die Servicestelle für Migrantische Organisationen in Brandenburg und spricht mit Beschäftigten der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Cottbus (RAA Brandenburg). Anschließend besucht sie im Landkreis Dahme-Spreewald eine Gemeinschaftsunterkunft in Luckau. Begleitet wird sie dabei von der Landesintegrationsbeauftragten Doris Lemmermeier. Vor Ort tauschen sie sich unter anderem mit Oberbürgermeister Tobias Schick und Landrat Stephan Loge über die aktuelle Lage der Migration und Integration von Geflüchteten aus.

In Cottbus wurde Anfang Juli ein Welcome-Center eröffnet. Damit hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Cottbus (EGC) sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) einen Anlaufpunkt für Menschen geschaffen, die als Zuziehende in Cottbus/Chóśebuz Orientierung und Beratung suchen.

Integrationsministerin Nonnemacher lobt dieses Angebot aus einer Hand: „Das hat Vorbildcharakter und ist das richtige Signal. Unsere Gesellschaft und die Wirtschaft sind auf Zuwanderung angewiesen. Cottbus ist weltoffen und hilft Geflüchteten, Schutzsuchenden und Menschen mit Migrationsgeschichte von Beginn an, sich hier schnell und gut einzuleben. Dazu tragen auch das Geflüchteten Netzwerk Cottbus sowie mehrere Initiativen von Geflüchteten sehr aktiv bei.“

Das Land unterstützt die Integrations- und Migrationsarbeit seit diesem Monat zusätzlich mit dem neuen Programm „Telefon- und Videodolmetschen in Brandenburg“. Dolmetscherleistungen per Audio oder Video helfen bei der Kommunikation zwischen Geflüchteten und Ämtern, Krankenhäusern, Arztpraxen, Kitas, Schulen Beratungsstellen, Frauenhäusern, Gemeinschaftsunterkünften und anderen sozialen und medizinischen Einrichtungen. Das Programm deckt über 50 verschiedene Sprachen ab. In den ersten drei Wochen haben sich bereits über 360 Einrichtungen angemeldet und registriert.

Integrationsministerin Nonnemacher: „Das neue Dolmetsch-Angebot wird die Arbeit für Geflüchtete deutlich verbessern. Auf meiner Integrationstour werbe ich in allen Einrichtungen dafür, die Dolmetscherleistungen schnell zu nutzen. In unserer digitalen Welt wird es immer leichter, Sprachbarrieren zu überwinden. Das erleichtert die Arbeit für und mit Geflüchteten und Schutzsuchenden enorm. Für Geflüchtete, die noch keine ausreichenden deutschen Sprachkenntnisse haben, kann es eine große Hürde sein, wenn sie zum Beispiel in Behörden Anträge stellen müssen oder im Krankenhaus behandelt werden. Mit dem Telefon- und Videodolmetschertool haben wir jetzt ein landesweites Angebot für alle sozialen und medizinischen Einrichtungen, für Beratungsstellen und andere Anlaufstellen sowie Behörden geschaffen.“

Um die Leistung des Audio- oder Videodolmetschen nutzen zu können, ist es notwendig, dass berechtigte Stellen eine Zugangsberechtigung beim Anbieter SAVD Videodolmetschen GmbH ausschließlich per Mail an brandenburg@savd.at beantragen. Zu den Stellen gehören zum Beispiel die Bereiche Kita, Schule, Gesundheit (stationär und ambulant), kommunale Behörden wie Jugend-, Sozial-, Gesundheitsamt, Jobcenter oder Polizei sowie diverse Beratungsstellen (Familien-, Lebens-, Erziehungsfragen) und Gemeinschaftseinrichtungen und Wohnverbünde für Geflüchtete. Für sie ist das Angebot kostenlos.

Anbieter der Dolmetscherleistung im Auftrag des Integrationsministeriums ist die SAVD Videodolmetschen GmbH mit Sitz in Wien. Aus dem „Brandenburg-Paket“ stehen dafür in diesem Jahr 880.000 Euro und in 2024 bis zu 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Mehr Informationen auf der Internetseite des Ministeriums: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/integration/dolmetschertool/

Hintergrund Integrationstour

Im Rahmen der Integrationstour durch Brandenburg besucht Ministerin Nonnemacher in den kommenden Wochen und Monaten Willkommensinitiativen, Gemeinschaftsunterkünfte, Beratungs- und Unterstützungsangebote für Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte, Begegnungsorte, Unternehmen sowie gelungene Integrationsprojekte. Vor Ort will sie zudem mit Verantwortlichen der Kommunalpolitik über die aktuelle Lage der Migration und Zuwanderung sprechen.

Die nächste Station ist am Montag, dem 31. Juli, der Landkreis Potsdam-Mittelmark. Dort besucht Nonnemacher in Bad Belzig das Infocafé „Der Winkel“ und informiert sich über die interkulturelle Beratung und Unterstützungsangebote für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten. Anschließend besucht sie in der Gemeinde Seddiner See die Kita Waldsternchen, eine „Sprach-Kita“.

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