Brandenburg

Internationaler Tag der Feuchtgebiete: Multitalent-Lebensraum bei den Singschwantagen im Nationalpark Unteres Odertal erleben

Potsdam/Schwedt (Oder) – Der 2. Februar ist der Internationale Tag der Feuchtgebiete. Am 2.2.1971 wurde in der Stadt Ramsar im Iran das Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, die sogenannte Ramsar-Konvention, beschlossen. Brandenburg trägt mit dem „Unteren Odertal bei Schwedt“, der „Niederung der Unteren Havel / Gülper See / Schollener See“ und dem „Teichgebiet Peitz“ zu den insgesamt 35 deutschen und international bedeutsamen „Ramsar“-Gebieten bei und hat diese auch nach EU-Recht als Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet gemeldet sowie als Naturschutzgebiet gesichert.

 

Bei den Singschwantagen im Nationalpark Unteres Odertal lässt sich am kommenden Wochenende (3. bis 5. Februar) ein Brandenburger Ramsar-Gebiet direkt erleben: https://www.nationalpark-unteres-odertal.eu/singschwantage-vom-3-bis-5-februar-2023-im-nationalpark-unteres-odertal/

Das Feuchtgebiet „Unteres Odertal bei Schwedt“ wurde bereits 1980 etabliert. Im Unteren Odertal überwintern in der Regel zwischen 100.000 und 200.000 Wasservögel aus 50 bis 60 Arten. Nicht nur für die auffälligen Singschwäne, auch für nordische Gänse ist das Odertal als Rastgebiet besonders anziehend. Von den eigentlich seltenen Wald-Saatgänsen waren im letzten Winter allein 2.000 bis 3.000 Vögel anwesend, das sind rund ein Sechstel des nationalen Rastbestandes. Daher wurde ein Forschungsprojekt initiiert, in dem 25 Wald-Saatgänse mit GPS-Sendern (Halsringen) ausgestattet wurden. Sechs der besenderten Gänse halten sich gerade wieder im Odertal auf und haben so zweimal erfolgreich die riskante Reise zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten absolviert.

Der Welttag der Feuchtgebiete legt den Fokus auf wertvolle Naturräume wie Moore, Auen oder Marschland. Die Ziele der Ramsar-Konvention, die vor über 40 Jahren ursprünglich zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung von Feuchtgebieten als Lebensraum von Wasservögeln startete, haben sich angesichts der Klimaveränderungen deutlich erweitert: Feuchtgebiete sind nicht nur Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten, sie stellen auch lebenswichtige Ökosystemleistungen bereit: Sie speichern Wasser, verbessern die Wasserqualität, helfen, vor Naturkatastrophen wie Überschwemmungen zu schützen, und leisten als langfristige Kohlenstoffsenken einen großen Beitrag zum Klimaschutz.

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